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Bußgelder auf dem Oktoberfest: So teuer sind Wildpinkeln und Co.

Archivmeldung vom 20.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Björn Rauscher / pixelio.de
Bild: Björn Rauscher / pixelio.de

Am heutigen Samstag startet das 181. Oktoberfest in München und sicher wird es auch dieses Jahr wieder einen Rekordkonsum von Bier geben. Die feuchtfröhliche Feierlaune kann für den ein oder anderen Wiesnbesucher jedoch teuer zu stehen kommen. Denn bereits bei kleineren Vergehen, wie dem öffentlichen Urinieren, greift die Polizei ein. "Früher haben wir das noch nicht so streng gesehen, da waren es aber auch noch nicht so viele Vorfälle. Es kann jeder etwas trinken, jeder soll seinen Spaß haben, wenn wir heute aber immer ein Auge zudrücken, werden wir nicht mehr Herr der Lage", so Carsten Neubert, Pressesprecher der Polizei München.

Seit Jahren werden daher auch kleine Vergehen verwarnt und geahndet. Wie hoch die unterschiedlichen Strafen dabei ausfallen, kann unter www.bussgeldkatalog.org/oktoberfest/ eingesehen werden.

Maßkrug-Diebstahl meist folgenlos

Wer auf dem Oktoberfest jedoch seinen Maßkrug aus dem Festzelt stehlen möchte, kommt meist mit einem blauen Auge davon. Obwohl das Entwenden des Bierkrugs als Diebstahl gilt, wird das Verfahren oft eingestellt oder nur eine sehr niedrigere Geldstrafe fällig. "Bei Diebstählen von Sachen mit einem Wert unter 50 Euro wird in der Regel keine Anklage erhoben. Das erfolgt nur, wenn es sich um jemanden handelt, der bereits mehrfach wegen Diebstahls erwischt wurde", erklärt Mathias Voigt, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Verbands für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. (VFBV). Der legale Erwerb des Maßkrugs ist dennoch in jedem Fall stressfreier.

1500 Euro für eine Taxifahrt

Besonders teuer kann es für Oktoberfestbesucher werden, die zu tief ins Glas geschaut haben und auf der Heimfahrt im Taxi einnässen oder gar erbrechen. "Die Kosten richten sich dabei nach dem jeweiligen Verschmutzungsgrad", erklärt Thomas Kroker von der Taxi München eG. "Eine Fußmatte zu wechseln oder den Einstieg zu reinigen, kostet ca. 50 bis 100 Euro. Beim Erbrechen in den Lüftungsschlitz oder auf die Armaturen (Radio, Funk, Taxamter, Schalter) mit Ausbau, Reinigung und Desinfektion, können es jedoch schnell 1000 bis 1500 Euro werden".

Erhöhte Verkehrskontrollen

Aufgrund des hohen Alkoholkonsums müssen Oktoberfestbesucher laut der Polizei München rund um die Wiesn zudem mit erhöhten Verkehrskontrollen rechnen. "Es ist leider oft so, dass Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommen, weil manche Personen betrunken oder alkoholisiert Auto fahren", so Neubert von der Polizei München. Allein im letzten Jahr wurden daher 22.221 Verkehrsteilnehmer in der Nähe der Theresienwiese kontrolliert. 578 davon hatten sich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ans Steuer ihres Fahrzeugs gesetzt und somit sich und andere potenziell in Gefahr gebracht. Dass viele ihr Können unterschätzen, zeigen auch die Zahlen des Münchner Roten Kreuzes, das im letzten Jahr nach Aussagen ihres Pressesprechers Dr. Peter Behrbohm, 629 Personen aufgrund von Intoxikationen, wie z. B. Alkoholvergiftungen, behandeln musste.

Ausführliche Informationen zu möglichen Bußgeldern auf dem Oktoberfest sowie die ausführliche Reportage zu den Interviews mit Polizei, Roten Kreuz und dem Taxiunternehmen aus München finden sich ab sofort unter: www.bussgeldkatalog.org/oktoberfest/

Quelle: Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. (ots)

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