Wildvögelfüttern boomt - Der ZZF hat wertvolle Tipps für Einsteiger
Archivmeldung vom 10.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttImmer mehr Menschen unterstützen Wildvögel mit artgerechter Fütterung. Denn nicht nur den Winter gilt es für die einheimischen Wildvögel zu überstehen: Zunehmende Bebauung und intensive Landwirtschaft führen zu Futter-, Brutplatz- und Lebensraummangel. Vogelliebhaber gaben im Jahr 2017 98 Millionen Euro für Wildvogelfutter aus, so die Zahlen des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) und des Industrieverbands Heimtierbedarf e.V. (IVH).
Damit die Fütterung anhaltend Freude bereitet und den Tieren hilft, sollten Vogelfreunde wissen, wie sie Wildvögel ausgewogen und artgerecht füttern, und welcher Standort sich für ein Futterhaus am besten eignet.
"Damit sich möglichst viele verschiedene Wildvogelarten an den sprichwörtlich gedeckten Tisch setzen können, sollten sowohl Weich- als auch Körnerfresser passende Nahrung erhalten", rät ZZF-Vorstandsmitglied und Zoofachhändler Erhard Kaup. So genannte Allesfresser (z. B. Meise und Specht) stellt man mit Fett-Körner-Mischungen zufrieden. Bei Weichfressern (z. B. Zaunkönig, Amsel, Star) stehen tierische Kost und Beeren auf dem Speiseplan. Dazu gehören Insekten und Rosinen aber auch aufgeschlossene Getreideflocken. Körnerfresser (z. B. Fink, Sperling) ernähren sich von Sonnenblumenkernen, Hanf und anderen Sämereien.
Nach besonders kalten Nächten haben die Tiere einen erhöhten Energiebedarf, um ihre Körpertemperatur zu halten. Dann sollten Vogelfreunde ein möglichst fetthaltiges Futter anbieten. "Für alle Vogelarten gibt es im Zoofachhandel eine umfangreiche Futterauswahl", so Erhard Kaup. Der Experte ergänzt: "Auch mit der beginnenden Brutzeit im Frühjahr darf die Fütterung energiereich ausfallen. Weil aber selbst viele Körnerfresser ihre Brut unter anderem mit Insekten, Maden und Würmern versorgen, sind zusätzlich Futtermittel mit hohem Anteil tierischer Proteine wichtig." Auch darauf habe sich der Fachhandel in seinem Futtersortiment bestens eingestellt.
Gut geeignete Plätze zum Aufstellen von Vogelhäusern im Garten sind beispielsweise Rasenflächen in der Nähe von Hecken oder Hauswänden. "Unabhängig davon, ob im Garten oder auf dem Balkon: Vogelfreunde sollten hierbei darauf achten, die Futterhäuser nicht zu nah an Fensterscheiben aufzustellen, um Anflügen vorzubeugen", warnt Erhard Kaup.
Frei aufgestellte Häuschen sollten vor Katzen und anderen "Räubern" gesichert sein. Bei der Anbringung am Balkon entfällt dieses Problem. Als Ständer sind Metall- oder sehr glatt polierte Holzrohre geeignet. Es gibt im Fachhandel auch Katzenabwehrkrägen für den Ständer. Diese sind für Katzen ungefährlich, hindern sie jedoch daran, zum Futterhäuschen zu klettern.
Der Fressplatz muss täglich gereinigt und übrig gebliebenes Futter entfernt werden, damit sich keine Krankheitserreger ausbreiten.
Ob Tierfreunde besser ein Vogelhaus oder Futtersilos installieren, hängt neben dem persönlichen Geschmack auch von der Größe der Wildvögel ab. Für ein Futtersilo spricht insbesondere, dass das Futter nicht durch Vogelkot verunreinigt wird.
Quelle: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) (ots)