Schmerzfrei über den Berg
Archivmeldung vom 30.08.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOb Wochenendtrip oder gemütliche Stadtfahrt - gerade im Sommer brennen Fahrrad-Fans darauf, sich in den Sattel zu schwingen. Wer allerdings nach langer Auszeit leichtfertig auf den Drahtesel steigt und sich zu viel zumutet, der muss mit Muskel- und Gelenkschmerzen rechnen. Damit Schmerzen gar nicht erst entstehen, sollte man allerdings einige Tipps beherzigen.
Sieben Tipps für ein rückengerechten Radeln
1. Der Sattel sollte sich unterhalb oder auf Höhe des Lenkers befinden. Ist der Lenker zu niedrig eingestellt, nimmt man automatisch eine Rundrückenhaltung ein und hat nach einiger Zeit Schmerzen in der Schulter und im Kreuz.
2. Je aufrechter Sie sitzen, desto angenehmer ist es für den Rücken. Da bei einer aufrechten Sitzposition etwa dreiviertel des Körpergewichts auf dem Sattel lasten und nur ein Viertel mit den Händen am Lenker abgestützt wird, ist die Sattelpostion entscheidend: Wenn das Knie bei waagerechter Pedalstellung genau über dem Tretlager des Pedals steht, ist die Sattelposition optimal.
3. Ebenso ist eine waagerechte Sattelneigung ideal, damit sich der auf das Gesäß ausgeübte Druck auf die komplette Sattellänge verteilt. Grundsätzlich sollte, wenn sich das Pedal in seiner untersten Position befindet, das Bein niemals völlig durchgestreckt sein.
4. Vermeiden Sie auch durchgestreckte Arme, denn dadurch wird jede Erschütterung durch Schlaglöcher oder Bordsteinkanten auf den Schulter-Nackenbereich übertragen. Besser: die Arme leicht gebeugt halten.
5. Auch ein Fahrrad mit Federung kann den Rücken schonen: Da Stöße und Vibrationen abgefangen werden, ist es besonders für die Wirbelsäule und die Handgelenke entlastend. Eine Untersuchung der deutschen Sporthochschule Köln hat gezeigt, dass bei vollgefederten Rädern Stöße um 35 Prozent reduziert werden können.
6. Zusätzlich zu Sitzposition und Federung gibt es noch eine Reihe anderer Faktoren zu beachten, die rücken- und gelenkfreundliches Radfahren ermöglichen. Wer Probleme beim Auf- und Absteigen hat, der sollte bei der Rahmenform einen niedrigen Durchstieg bevorzugen. Sogenannte Unisex-Rahmen verhindern schmerzhafte Bewegungen und erleichtern das Auf- und Absteigen. Der Rahmen sollte 45 Zentimeter dabei nicht überschreiten.
7. Fahrradfahren sollte keine schmerzhafte Angelegenheit sein. Lassen Sie sich deshalb am besten in einem Fachgeschäft beraten. Dort werden Ihnen individuell die richtigen Sattel- und Lenkereinstellungen gezeigt. Auch die Möglichkeit einer Probefahrt hilft bei der Entscheidungsfindung des richtigen Rads.
Quelle: www.doc-gegen-schmerzen.de/Dr. Andreas Erber