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Wassersparende Pflanzenpflege bei Hitze: Mit diesen Tipps den Sommergarten mit gutem Gewissen genießen

Archivmeldung vom 16.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Industrieverband Agrar e.V. (IVA) Fotograf: Karin Riegelhuth
Bild: Industrieverband Agrar e.V. (IVA) Fotograf: Karin Riegelhuth

In diesen sommerlich-heißen Wochen sind die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon oder der Terrasse durch die Hitze besonders beansprucht. Wassermangel bedeutet Stress für die Pflanzen, schwächt sie und macht sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Gleichzeitig ist Wasser ein zunehmend knapper werdendes Gut, so dass es einer ressourcenschonenden Bewässerungsstrategie und einer entsprechenden Pflanzenauswahl bedarf, um die Freude an der grünen Oase zu erhalten.

Um den Garten gerade bei anhaltend hohen Temperaturen ausreichend und zugleich umweltbewusst mit Wasser zu versorgen, gibt der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) folgende Gieß-Tipps:

1. Am Morgen so früh wie möglich gießen. So geht weniger Wasser durch Verdunstung verloren, die Pflanzen trocknen schneller ab und die Infektionsgefahr durch Pilz- und Bakterienkrankheiten sinkt.

2. Weniger häufig, aber intensiv gießen. So gelangt das Wasser auch in tiefere Erdschichten und erreicht die ganze Wurzel.

3. Pflanzen direkt im Wurzelbereich wässern. Gießkannen sollten mit einer Tülle und Gartenschläuche mit einem Sprühkopf ausgestattet sein, um das Wasser bestmöglich und bodenschonend zu verteilen. Außerdem sollte langsam gegossen werden, um zu verhindern, dass das Wasser durch zu viel Druck an nicht benötigte Stellen "abfließt". Darüber hinaus können auch moderne Systeme der Tröpfchenbewässerung Wasser effektiv einsparen. Das Wasser wird nicht nur in reduziertem Maß zu den tatsächlich benötigen Stellen im Boden transportiert. Durch integrierte Zeituhren kann die Bewässerung zudem nachts und damit ohne große Wasserverdunstung erfolgen.

4. Wasser sparen durch Mulchen. Eine Mulchschicht z. B. aus Rasenschnitt um Pflanzen herum sowie unter Büschen und Sträuchern hält Feuchtigkeit im Boden, so dass weniger gegossen werden muss.

5. Regenwasser vor Trinkwasser zum Gießen nutzen. In Regentonnen oder unterirdischen Zisternen gesammeltes Regenwasser schont nicht nur wertvolles Trinkwasser, sondern ist für manche Pflanzen, wie zum Beispiel Rhododendren, aufgrund seines geringen pH-Werts sogar besser geeignet. Wichtig ist, dass die Behälter verschlossen sind, damit keine Tiere hineinfallen oder Wasser verdunsten kann. Ein Tipp für Zimmerpflanzen: In Pflanzgefäßen mit Überlaufschutz können geeignete Pflanzen bei Regen einfach vor die Tür oder auf den Balkon gestellt werden.

6. Rasen nicht zu kurz mähen. Denn je kürzer der Rasen ist, desto weniger Wasser kann er speichern und benötigt entsprechend mehr. Im Hochsommer daher den Rasen länger wachsen lassen und dafür nur alle paar Tage den Rasensprenger anstellen.

7. Boden pflegen. Ein humusreicher Boden kann Wasser gut speichern. Daher sollte regelmäßig Kompost ausgebracht werden. Selbst Sandböden können durch geeignete Bodenhilfsmittel so verbessert werden, dass sie mehr Wasser speichern. Präparate, die Terra Preta enthalten, fördern zusätzlich die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern.

Übrigens: Rasen "verbrennt" nicht dauerhaft, auch wenn es am Ende des Sommers in vielen Gärten den Anschein hat. Die gelbliche Steppe ist zwar optisch kein Hingucker, aber sobald sich das Wetter ändert und er wieder mehr Wasser bekommt, erholt sich Rasen in der Regel vom Trockenstress. Dennoch sollte darauf geachtet werden, das Grün im Spätsommer mit kalium-betontem Rasendünger zu kräftigen.

Langfristig bietet sich gerade für sonnen- und hitzebeanspruchte Gärten und Terrassen eine trockenresistente Bepflanzung an. Hierzu gehören unter anderem folgende Pflanzen:

Die Fetthenne zählt schon aufgrund ihrer Robustheit im Sommer wie Winter bei vielen Hobbygärtner:innen zu den beliebtesten Stauden, zumal sie auch bienenfreundlich ist. Das Dickblattgewächs speichert das Wasser, wie es der Name bereits andeutet, in den Blättern und hat daher auch mit länger anhaltender Trockenheit keine Probleme. Als Hohe Fetthenne wächst es in buschiger Form bis zu 70 cm hoch und bildet gelbe, weiße oder auch rote Blüten. Auch als Bodendecker mit einer Wuchsbreite von bis zu 20 cm ist die Fetthenne zum Beispiel in Form des "Immergrünchens" eine beliebte Pflanze für trockene und sonnendurchflutete Gärten.

Thymian, Rosmarin oder Bohnenkraut werden gern als Kräuter für den Einsatz in der Küche gepflanzt. Sie gedeihen gut an trockenen und sonnigen Standorten und verströmen zusätzlich einen angenehmen Duft im Garten oder auf der Terrasse. Thymian und Bohnenkraut haben eine Wuchshöhe von bis zu 40 cm. Rosmarin kann sogar bis zu 2 Meter hoch werden. Alle drei Kräuterarten können über einen längeren Zeitraum bis hin zu ganzjährig geerntet werden, so dass diese Pflanzen sowohl Auge als auch Gaumen ausgiebig erfreuen. Ihre Blüten werden von besonders vielen Insekten besucht.

Pflanzen-Fans, die ihren Garten oder die Terrasse mit Südlage gerne mit sonnenhungrigen Zierpflanzen ausstatten möchten, können zum Beispiel eine optische wirkungsvolle Kombination aus Steppensalbei, Katzenminze und Schafgarbe wählen. Steppensalbei ist zwar anders als der Echte Salbei keine essbare Pflanze, aber mit seinen violetten, blauen, rosa oder weißen Blüten eine farbenprächtige Bereicherung jedes Beetes. Wie Steppensalbei gehört auch die Echte Katzenminze zu den Lippenblütlern und ist mit violetten, blauen, weißen oder rosafarbenen Blüten erhältlich. Die minzig-duftenden Blätter werden gern als Heilkräuter in Form von Tee oder Aufgüssen verwendet. Die Gemeine Schafgarbe vollendet das Trio durch ihre filigranen weißen Blüten, die nach der ersten Blühphase gerne eine Zugabe im Spätsommer geben. Auch die Gemeine Schafgarbe wird als Heilkraut in verschiedenen Formen wie Tee, Öl oder auch Saft genutzt.

Alle vorgestellten Pflanzen eignen sich übrigens auch als Kübelpflanzen. Sie sollten dann am besten in glasierte Keramiktöpfe gesetzt werden, um die Wasserverdunstung gering zu halten. Für die Überwinterung braucht es nicht viel, da sie alle auch den kalten Temperaturen Stand halten. Sie sollten aber an einen geschützten, sonnigen Platz an der Wand gestellt werden. Bei Bedarf kann der Kübel in isolierendes Vlies eingewickelt werden. Und auch im Winter: Gießen bei Trockenheit nicht vergessen!

Quelle: Industrieverband Agrar e.V. (IVA) (ots)

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