Zwischen Wärmepumpen-Boom und Mitarbeitermangel: Insider verrät, wie SHK-Betriebe die Krise meistern können
Archivmeldung vom 08.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićViele der sogenannten SHK-Betriebe stehen derzeit massiv unter Druck. Denn die Handwerker der Branche verbauen unter anderem moderne Wärmepumpen und werden durch die aktuelle Nachfrage stark gefordert. "Einige Betriebe arbeiten bis spät am Abend, um ihr Auftragspensum zu bewältigen - denn auf den Auftragsboom folgte der Mangel an Fachkräften", erklärt der Unternehmensberater für Handwerker, David Cordes. Täglich bekommt er neue Anfragen von verzweifelten Handwerksbetrieben.
"Auf großen Stress folgt oft eine noch größere Katastrophe - um Mitarbeiter nicht durch die hohe Nachfrage zu überlasten, lehnen viele Betriebe lukrative Aufträge ab", erklärt Cordes die missliche Lage der Betriebe. Doch die Bundesregierung möchte ihre Klimaziele erreichen - und dazu müssen sechs Millionen Wärmepumpen verbaut werden. Gern erläutert David Cordes in diesem Artikel, was dadurch auf das Handwerk und ganz Deutschland zukommt - und auch, welche Lösungen es für Betriebe gibt.
Das Handwerk muss umdenken, um die Situation zu meistern
Grundsätzlich ist ein Boom für das Handwerk immer begrüßenswert. Doch die derzeitigen Umwälzungen scheinen für viele Betriebe eine Nummer zu groß zu sein. Die Menschen werden durch die Energiekrise zum Umdenken gezwungen - und das Handwerk muss mitgehen. Viele Betriebe erhalten mehr Anfragen, als sie derzeit bewältigen können, denn die dringend benötigten Fachkräfte fehlen.
Das liegt meistens daran, dass das Image des Berufs in den letzten Jahren zunehmend geschwächt wurde. Nachwuchstalente interessieren sich nicht mehr für eine Tätigkeit im Handwerk und sehen im Büro die besseren Chancen. "Doch diese Chancen gibt es auch im Handwerk", sagt David Cordes. "Die Aufstiegsmöglichkeiten für Mitarbeiter im Handwerk sind jetzt - gerade aufgrund des Fachkräftemangels - besser denn je!"
Ebendies kommunizieren nur viele Betriebe nicht ausreichend - ihnen fehlt eine attraktive Arbeitgebermarke. Dadurch stehen sie vor dem weiteren Problem, dass sie auch nicht die passenden Bewerber anziehen. "Mittlerweile gibt es jedoch viele Möglichkeiten, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken", so Cordes. "Um vom Wandel zu profitieren, müssen Handwerksbetriebe zunächst neue Wege in der Mitarbeitergewinnung gehen."
Als starke Marke zum Magnet für Mitarbeiter werden
Wer die Zeichen der Zeit erkannt hat, positioniert den eigenen Betrieb jetzt als attraktive Arbeitgebermarke. Dazu bedarf es einer durchdachten Strategie, um die Vorteile des Betriebs nach außen hin zu kommunizieren. Denn es gibt sie, die qualifizierten Fachkräfte - nur sind sie oft in anderen Arbeitsverhältnissen gebunden. Wer sich aber mit einer wertschätzenden Unternehmenskultur, digitalisierten und strukturierten Prozessen sowie mit Aufstiegschancen und besonderen Benefits wie internen digitalen Schulungen positioniert, kann Mitarbeiter für einen Wechsel begeistern.
Auch die Nachwuchsförderung muss zu einem wichtigen Teil der Strategie werden. Dabei gilt es im ersten Schritt, Vorurteile über die Berufsbilder im Handwerk, wie das des Anlagenmechanikers, aus dem Weg zu räumen und jungen Menschen zu erklären, welche spannenden Möglichkeiten und Perspektiven dieser Beruf bietet: Mit ihrem erlernten Know-how können sie sich in jeder Hinsicht weiterentwickeln und auch den Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür können Betriebe nutzen, um sich als moderne Arbeitgeber zu präsentieren, die den Klimaschutz proaktiv vorantreiben. Die sozialen Medien bieten hierfür eine ideale Kommunikationsplattform.
Zudem wissen viele junge Menschen gar nicht, dass sie im Bereich SHK auch aktiv zum Klimaschutz beitragen und ein Teil dieser wichtigen Bewegung sein können, anstatt lediglich dafür zu demonstrieren. Diese Chancen sollten klar kommuniziert werden. Auch eine Spezialisierung macht Betriebe fit für die Zukunft. Wer sich zum Beispiel auf die Installation moderner Heizsysteme konzentriert, statt von allem etwas anzubieten, positioniert sich schnell als der führende Experte in der Region - und kann auch neue Mitarbeiter dadurch überzeugen.
David Cordes ist der Geschäftsführer der Cordes Consulting GmbH. Der Recruiting-Experte unterstützt Handwerks-, Industrie- und Bauunternehmen dabei, neue Mitarbeiter zu gewinnen, um dem Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Branche entgegenzuwirken. Das gelingt ihm durch den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke seiner Kunden. Bereits zahlreiche Unternehmen konnten durch die Zusammenarbeit mit der Cordes Consulting GmbH profitieren und offene Stellen langfristig besetzen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.cordes-consulting.de/
Quelle: Cordes Consulting GmbH (ots)