Akustikgitarre - Tipps zur Verbesserung des eigenen Spiels
Archivmeldung vom 17.06.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gitarre gehört zu den beliebtesten Instrumenten weltweit. Das sechssaitige Instrument gilt als besonders facettenreich und ist bei Anfängern und Profis hoch angesehen. Von der E-Gitarre bis zur Westerngitarre gibt es zahlreiche verschiedene Modelle und Spielstile. Wer Gitarre spielen lernen möchte, kann auf Kurse, Musiklehrer oder Lerngruppen zurückgreifen.
Mittlerweile gibt es aber auch sehr viele Onlineangebote und hilfreiche Tipps um das eigene Spiel zu verbessern, ohne dabei tief in die Tasche greifen zu müssen.
1. Grundlagen
Wer die ersten Grundlagen wie Haltung, Noten und einfache Akkordanschläge beherrscht, kann trotzdem noch unzufrieden mit der eigenen Ausführung sein. Übung gehört natürlich mit dazu, aber selbst bei den grundlegenden Dingen kann der Gitarrenspieler sich ohne große Mühen verbessern.
Viele klassische Gitarristen legen die Gitarre auf den linken Oberschenkel und heben den Gitarrenhals weit an, um technisch besser spielen zu können. Mit einem kleinen Fußschemel unterstützen sie dabei diese Haltung. Andere Spieler bevorzugen das lockere Ablegen der Gitarre auf dem rechten Oberschenkel ohne Fußbank. Wichtig bei beiden Haltungen ist, dass der Spieler gerade sitzt und auch nicht in Schultern und Nacken verkrampft. Mit einem Spiegel können Anfänger die eigene Sitzhaltung überprüfen. Gegen Krämpfe in der linken Greifhand bei längerem Spielen helfen zum Beispiel kürzere Fingernägel, damit die Finger nicht überstrecken. Die Finger sollten immer angewinkelt sein.
Unterschiedliche Gitarren ausprobieren
Nicht für jeden ist eine Westerngitarre oder eine Klassikgitarre gleich gut geeignet. Die meisten Spieler starten mit einer klassischen Gitarre, um Noten, Griffe und Handhabung zu erlernen. Wer aber nach einiger Zeit merkt, dass ihm diese nicht so gut liegt oder weniger Lust beim Üben auftritt, sollte sich bei verschiedenen Händlern, Musiklehrern oder Freunden umsehen und die unterschiedlichen Arten kennen lernen. Die wesentlichen Unterschiede zwischen der Western- und der Klassikgitarre sind das breitere Griffbrett der klassischen und die Stahlsaiten der Westerngitarre. Wer von Klassik- auf die Westerngitarre umsteigt, sollte vor den Schmerzen in den Fingerkuppen nicht zurückschrecken, denn die Stahlsaiten sind natürlich härter als die Nylonsaiten.
Mit regelmäßiger Übung erhält der Spieler aber eine Hornhautschicht. Zusätzlich dazu kann der Anfänger weichere Stahlsaiten aufziehen. Ungeübte Spieler probieren es am besten mit einem 10er oder einem 11er Satz. Weitere hilfreiche Ausstattungen für den Anfang und für den späteren Gebrauch sind Stimmgeräte und Gurte, aber auch ein Metronom für den Takt oder ein Kapodaster für das Transponieren der Noten.
2. Tonleitern üben
Was sich tatsächlich erst einmal selbstverständlich anhört, ist eine der wichtigsten Übungen für ein gutes Gitarrenspiel. Wer im klassischen Bereich bleiben oder nicht nur Akkorde am Lagerfeuer spielen möchte, der kommt an Tonleitern nicht vorbei. Neben der Lockerung der Finger schulen Tonleitern das Gehör und verbessern bei richtiger Anwendung die Griffhaltung.
Dabei ist es empfehlenswert, vom Grundton der Skala bis zum höchsten greifbaren Ton zu spielen und wieder zurück. Die Geschwindigkeit kann sich immer weiter erhöhen, aber zunächst sollte der Spieler in dem Tempo spielen, in welchem er die Töne sauber trifft.
Neben der normalen, der diatonischen Tonleiter, kann der Spieler auch mit chromatischen Tonleitern üben. Das bedeutet, er spielt alle Halbtöne der Tonleiter mit. Weitere Übungen sind Oktavsprünge, welche mit hohen Intervallen die Beweglichkeit der Finger trainieren. Damit es nicht zu eintönig ist, sollte der Spieler verschiedene Tonleitern üben und auch vor schwierigeren Einheiten nicht zurückschrecken.
3. Akkorde vereinfacht spielen
Asus, Fmaj7b5, Cm9, für viele Anfänger klingen die Bezeichnungen der Akkorde erst einmal nach Kauderwelsch. Doch im Laufe des Trainings kann sich der Spieler die diversen Namen und Begriffe der Akkordarten aneignen und quasi blind spielen. Bis dahin reicht es, mit einfachen Akkorden zu starten.
Für viele, die mit der Gitarre anfangen, sind zum Beispiel Barrégriffe noch ein großes Problem. Beim Barrégriff muss der Spieler mit dem flachen Zeigefinger meist alle sechs Saiten herunterdrücken und greift mit den anderen Fingern weitere Saiten. So gibt es keine Leersaiten und es entstehen völlig neue Akkordmöglichkeiten. Für das erste Training sollten einfache Barrégriffe wie F-Moll reichen, damit sich die Finger und das Handgelenk daran gewöhnen können. Wem das noch zu schwer ist, der kann zum Beispiel einen kleinen Barré spielen, in dem er die ersten beiden Saiten mit dem Zeigefinger herunterdrückt und das tiefe E gar nicht anspielt. Dies ist beispielsweise bei einem F-Dur Akkord möglich. Für viele Akkorde gibt es auf der Gitarre Alternativen in anderen Lagen, oder vereinfachte Spielweisen durch das Transponieren der Töne mit einem Kapodaster.
4. Gemeinsam üben
Es ist keine Schande, sich am Anfang und auch später auszutauschen und voneinander zu lernen. Besonders Anfänger sollten dem Rat geübter Spieler vertrauen, damit sich keine falschen Haltungen oder Fehlstellungen entwickeln. Sogar Profimusiker aus Klassik oder Pop üben regelmäßig die Grundlagen, um sich fit zu halten und Schäden an Rücken oder Händen vorzubeugen, wie die deutsche Gitarrenvirtuosin Heike Matthiesen in einem aktuellen> Interview betonte. In einer gemeinsamen Lerngruppe können Tipps und Tricks weiterhelfen, aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz. In vielen Onlineforen gibt es oft auch Musikerbörsen oder Musikeranfragen, auch für Hobbymusiker.
Aller Anfang ist bekanntlich schwer und um das Üben kommt leider niemand herum. Mit Ausdauer und Spaß lassen sich aber relativ schnell Erfolge erzielen. Wer weiter Tipps und Tricks sucht, der findet sie häufig auch im Internet, mit kostenlosen Tutorials und Übungsvideos von Profis, Anfängern oder Musiklehrern, wie zum Beispiel in dieser Anleitung für Akkordwechsel.