Wenn Wandern zum Familienerlebnis wird
Archivmeldung vom 25.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWandern wird in Deutschland immer mehr zu einer Volksbewegung: Es ist von Kindheit an bis ins hohe Alter möglich und tut obendrein Herz, Kreislauf und Gelenken gut. 34 Millionen Deutsche wandern in ihrer Freizeit, am Wochenende und im Urlaub.
Wandern kann man in Deutschland fast überall - ob an der See im hohen Norden, in den Mittelgebirgen oder in den Alpen. Viele Gebirgs- und Wandervereine, aber auch Dachverbände wie der Deutsche Wanderverband oder das Deutsche Wanderinstitut sorgen für eine immer bessere Markierung der Routen. Bundesweit gibt es inzwischen rund 200.000 Kilometer ausgewiesene Wanderwege.
Wenn Regionen mit dem Gütesiegel eines Wanderweges werben wollen, haben sie strenge Richtlinien zu erfüllen. So muss der Untergrund des Weges naturbelassen sein, der Weg braucht regelmäßige und gute Markierungen, es sollte unterwegs schöne Rastplätze genauso wie kulturelle Sehenswürdigkeiten geben, und obendrein wird immer öfter eine Anbindung der Route an öffentliche Verkehrsmittel erwartet.
Wer sich entschließt, wandern zu gehen, muss auch selbst einige Regeln beachten. So sollten ältere Wanderer im Vorfeld daran denken, dass die Wanderstrecke und das Tempo der eigenen Kondition angepasst werden und man sich nicht übernimmt. Grundsätzlich gilt: Längere Ruhepausen beugen gerade bei älteren Menschen frühzeitiger Erschöpfung vor. Wichtig ist auch, egal in welchem Alter: Beim Aufstieg zum Gipfel sollte man nicht mehr als 400 Höhenmeter pro Stunde absolvieren.
Gerade bei Wanderungen mit Kindern ist eine gute Vorbereitung besonders wichtig, um Langeweile und Stress zu vermeiden. So sollten regelmäßige Pausen eingeplant werden, auch wenn nach Expertenmeinung fünfjährige Kinder locker sieben Kilometer pro Tag und Sechs- bis Achtjährige zehn Kilometer und mehr pro Tag laufen können. Denkbar ist es, dass Freunde der Kinder mitgehen, das steigert zumeist die Bereitschaft zum Wandern noch einmal.
Grundsätzlich ist es ratsam, die Route so auszusuchen, dass sie an einem Grillplatz oder Spielplatz endet und es unterwegs Sehenswürdigkeiten wie ein Schloss oder eine Burg zu bestaunen gibt. Für die Zeit zwischendurch empfiehlt es sich, kleine Überraschungen wie ein Päckchen Gummibärchen oder einen Müsliriegel parat zu haben. Das hilft als Mutmacher bei Konditionsschwächen.
Eine Regel besagt obendrein, im Rucksack für die Kinder stets ein wenig Entdeckermaterial mitzunehmen - zum Beispiel ein Taschenmesser, eine Lupe zur Beobachtung von Käfern oder Ameisen, ein Fernglas, einen Sammelbecher und falls möglich ein Bestimmungsbuch über Pflanzen. So kann die Wanderung zu einem ungezwungenen Biologieunterricht abseits des Schulalltags werden.
Unabhängig davon, ob es sich um eine Halbtageswanderung, einen Tagesmarsch, einen Klettersteig oder einen Pilgerweg handelt, darf eines nicht vergessen werden: Der Körper braucht während der Tour viel Flüssigkeit wie Tee, Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte.
Als Richtwert gilt, dass ein trainierter Wanderer zwischen 0,8 und einem Liter Wasser pro Stunde benötigt. Darüber hinaus sollte salzhaltige Nahrung im Rucksack sein, zum Beispiel ein Käsebrot oder ein Ei mit Salz. Vor dem Start gilt es, ausgiebig und nährstoffreich zu frühstücken. Dazu gehören Vollkornprodukte und ein großes Müsli.
Für die Endphase einer Wanderung, wenn bei den Kindern die Kräfte schwinden, ist es ratsam, Traubenzucker oder Schokolade dabeizuhaben, weil das zumindest einen kurzfristigen Energieschub bringt. Während der Wanderung hingegen sollte man leichte Kost mit vielen Kalorien parat haben, zum Beispiel eine Banane, einen Apfel oder einen hochwertigen Müsliriegel.
Quelle: Reader's Digest Deutschland