Virtuelle Ahnenforschung - Verwandtensuche im Netz
Archivmeldung vom 30.05.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeWar der Ururururgroßvater Dschingis Khan? Oder Albert Einstein ein entfernter Verwandte? Existiert doch eine reiche Erbtante? Antworten liefert das Internet. Ein Bericht der Süddeutschen
Woher stammen Ihre Vorfahren eigentlich? Im World Wide Web stehen die Chancen nicht schlecht, Antworten auf diese Frage zu finden.
In den USA steht Ahnenforschung (Genealogie) hoch im Kurs und ist nach Gartenarbeit sogar das beliebteste Hobby. Webseiten, die sich diesem Thema widmen, verbuchen hohe Klickraten. Erste Anlaufstelle für die Suche nach dem reichen Onkel in Amerika ist www.familysearch.org.
Über 130.00 Hobby-Genealogen schauen täglich bei der von der Mormonenkirche betriebenen Seite vorbei. Die Gottesdiener aus Salt Lake City/Utah haben im Laufe der Zeit das weltgrößte Ahnenarchiv aufgebaut. Daten von über zwei Milliarden Personen aus Geburts-, Heirats-, Sterbe- und sonstigen Urkunden schlummern in einer Granitkammer 200 Meter tief in einem Berg. Die Nutzung ist kostenlos.
Auf der Website sind allerdings nicht alle Daten abrufbar - das geht nur in Utah. Es gibt auch die Möglichkeit, in den knapp 100 Forschungsstellen der Mormonen in Deutschland (Kirche Jesu Christi) nachzufragen. Interessenten müssen keine Mormonen sein, um an die Informationen zu kommen.
Erste Adresse für Ahnenforschung in Deutschland sind aber die Gemeinde-, Staats- und Kirchenarchive. Unter der Webadresse http://ahnenforschungen.de/genlink können die Anschriften von kirchlichen und staatlichen Archiven abgerufen werden.
Verwandschaft im Osten?
Wer seine Familienbande in den ehemaligen deutschen Ostgebieten vermutet, kann es beim evangelischen Zentralarchiv in Berlin (www.ezab.de) oder beim bischöflichen Zentralarchiv Regensburg versuchen (www.bistum-regensburg.de/archiv).
Hilfreich bei der Ahnensuche sind auch zahlreiche Vereine und private Initiativen, die im Internet Foren offerieren. Eine Art Gebrauchsanweisung wurde auf http://wiki.genealogy.net unter dem Menüpunkt "FAQ" zusammengefasst.
Dort werden die ersten Schritte bei der Nachforschung beschrieben. Verweise zu verschiedenen Datenbanken finden sich bei www.genealogienetz.de. Viele deutsche Familien sind dort in der genealogischen Datenbasis GedBas erfasst.
Zahlreiche Stars wie Topmodel Giselle Bündchen, Sänger Jon Bon Jovi oder US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld haben sich bereits erfolgreich auf Ahnenforschung begeben.
Jon Bon Jovi reiste dafür extra nach Sizilien - und wurde fündig. Bevor seine Vorfahren vor über 100 Jahren in die USA auswanderten, verdienten sie ihr Geld als Fischer in einer kleinen Hafenstadt.
Alte Urkunden belegen die Herkunft Francis Bongiovis, wie der Sänger mit bürgerlichem Namen heißt. Wer es dem Rocker gleichtun möchte, muss nicht an den möglichen Herkunftsort reisen - er kann sich im Internet mit nützlichen, kostenlosen Programmen eindecken.
Unter www.ahnenblatt.de können Daten, Quellangaben oder Bilder eingegeben werden, um Ahnen- und Stammlisten in übersichtlicher Textdarstellung auszudrucken.
Auch www.genmaster.de ist gratis. Hier ist es möglich, Daten von bis zu 999.999 Personen zu speichern. Die Informationen können dort mit anderen Forschern über das standardisierte Gedcom-Format ausgetauscht werden.
Vielleicht kennt einer von ihnen die bislang unbekannte reiche Erbtante aus den Staaten.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,cm1/computer/artikel/870/53817/