Kinderlärm: Tipps für gute Nachbarschaft
Archivmeldung vom 23.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWenn kleine Kinder voll aufdrehen, hört man das oft im ganzen Haus. Das kann zu Konflikten mit den Nachbarn führen. Grundsätzlich gilt: Kinder müssen nicht mucksmäuschenstill sein, Nachbarn müssen Kinderlärm "im normalen Umfang", sagt der Mieterbund. Wie sich Eltern bei Problemen mit Nachbarn verhalten sollten, erklärt das Apothekenmagazin "Baby und Familie".
Gelassen bleiben und Verständnis zeigen
Steht die Nachbarin vor der Tür, um sich zu beschweren, sollten Eltern versuchen, gelassen zu bleiben und Verständnis zu zeigen - etwa indem sie sagen: "Ich kann verstehen, dass Sie Ruhe brauche, wenn Sie arbeiten müssen." Liegen auch bei den Eltern die Nerven blank, weil das Kind seit Stunden kaum zu beruhigen ist, kann man die Diskussion vertagen: "Sie hören ja, was hier los ist, können wir morgen aller Ruhe sprechen?"
Ungünstig ist es dagegen, die Tür überhaupt nicht zu öffnen, pampig zu reagieren oder dem Nachbarn die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Auch flapsige Bemerkungen à la "Kinder sind nun mal laut" bringen das Gegenüber vermutlich eher noch Rage. "Aus seiner Sicht hat der Nachbar ja ein berechtigtes Anliegen", sagt Mediatorin Petra Lopitzsch aus Hamburg. Und wenn sich eine Hausbewohnerin oder ein Hausbewohner beschwert, bedeutet das nicht gleich, dass er oder sie Kinder nicht leiden kann.
Belastung durch kleine Veränderungen reduzieren
Oft hilft es, sich in die Lage des anderen zu versetzen: Muss die Nachbarin zu Hause konzentriert arbeiten? Ist der Nachbar vielleicht nach einer Nachtschicht todmüde? "Es geht nicht darum, wer Recht hat, sondern darum anzuerkennen, dass der Kinderlärm eine Belastung sein kann", betont Lopitzsch. Für ein friedliches Miteinander rät die Mediatorin daher, das Gespräch zu suchen.
Wenn es angebracht ist, können eine Entschuldigung und eine nette Aufmerksamkeit Wunder wirken. "Natürlich können Eltern den Kinderlärm nicht komplett abstellen, aber oft lässt sich die Belastung schon durch kleine Veränderungen reduzieren", so Lopitzsch. Vielleicht kann man mit den Kindern rausgehen oder auf Musik verzichten, während der Nachbar seinen Mittagsschlaf hält. Oder nachts mit dem weinenden Kind in ein Zimmer gehen, das nicht über dem Schlafzimmer der Nachbarin liegt.
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)