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Frühjahrskur fürs Auto: Zehn Tipps für Sauberkeit und Sicherheit

Archivmeldung vom 09.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH/Kröner"
Bild: "obs/GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH/Kröner"

Sind die Straßen vom Winterdreck befreit, wird es Zeit, seinem Auto eine Frühjahrskur zu spendieren. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung gibt zehn Tipps, wie die Spuren des Winters wirkungsvoll beseitigt werden.

1. Den Winterdreck ordentlich wegwaschen

Gegen den Schmutz und das Salz des Winters empfiehlt sich ein Durchgang in der Waschanlage mit Vor- und Unterbodenwäsche. Kümmern Sie sich vorher um die Problemzonen: Türeinstiege mit mildem Reinigungsmittel, viel Wasser und weichem Schwamm von Hand säubern. Üben Sie größte Vorsicht bei Benutzung eines Dampfstrahlers. Halten Sie unbedingt einen Spritzabstand von mindestens 30 Zentimeter ein, damit Reifen und Lack keinen Schaden nehmen.

GTÜ-Tipp: Überlassen Sie die Motorwäsche besser dem Profi. Sein Vorgehen mit Kaltreiniger und Waschlanze zeigt blitzsaubere Ergebnisse.

2. Die Kampfspuren des Winters beseitigen

Nach der Außenreinigung empfiehlt sich eine Kontrolle von Lack und Kunststoffen. Auf Flugrost achten und mit säurefreiem Flugrostentferner beseitigen. Lackpolituren entfernen feine Kratzer besonders effizient mit maschineller Unterstützung. In schlimmeren Fällen helfen Kratzer-Polituren. Ungeübte Laien sollten sich allerdings die Handhabung von Poliermaschinen genauestens zeigen lassen, sonst droht mehr Schaden als Nutzen.

GTÜ-Tipp: Wenn Kratzer bis auf die Grundierung des Lacks gehen, empfiehlt sich zur Vermeidung größerer Folgeschäden eine schnellstmögliche, professionelle Lackreparatur.

3. Das Auto pflegen, nicht quälen

Handwäsche ist die schonende Alternative zur Waschanlage. Aber nur, wenn sie mit reichlich Wasser, sauberen Schwämmen oder Bürsten und mit sanftem Reinigungsmittel konsequent erledigt wird. Wer da halbherzig vorgeht, zerkratzt nur den Autolack. Arbeiten Sie mit geringem Druck von oben nach unten und spülen Sie Schwamm und Bürste in kurzen Abständen aus. Trocknen Sie das Fahrzeug mit einem Fensterleder ab.

Malträtieren Sie ihr Auto nicht mit ungeeigneten, kratzenden Haushaltsschwämmen und putzen Sie nie mit aggressiven Haushaltsreinigern. Sogenannte "Hausmittel" sind meist ungeeignet, da sie in der Regel nicht hinsichtlich ihrer Materialverträglichkeit gegenüber Autos geprüft sind.

GTÜ-Tipp: Waschen Sie Ihr Auto von Hand nur auf dafür vorgesehenen Waschplätzen - der Umwelt zuliebe.

4. Die Felgen pfleglich behandeln

Bei der Frühjahrswäsche verdienen Alu-Felgen besonderes Augenmerk. Mit säurefreiem Felgenreiniger vorsprühen, damit sich der hartnäckige Bremsstaub auch wirklich lösen kann. Arbeiten sie gegebenenfalls nach. Eine spezielle, entsprechend hitzebeständige Felgenversiegelung zum Schluss erleichtert die nächste Reinigung. Normale Wachse für den Autolack sind aus Temperaturgründen zum Felgenschutz ungeeignet.

GTÜ-Tipp: Wenn der Wechsel von Winter- auf Sommerräder ansteht, reinigen Sie bei dieser Gelegenheit alle Felgen komplett, also auch das sonst sehr schwer zugängliche Felgenbett an der Radinnenseite.

5. Für Durchblick sorgen

Auf Autoscheiben bildet sich im Laufe der Zeit an der Innenseite ein feiner Schmutzschleier, der bei ungünstigen Gegenlichtverhältnissen, etwa bei heller Sonne oder nachts im Scheinwerferkegel entgegenkommender Fahrzeuge zu extremer Sichtbeeinträchtigung führen kann. Mit Glasreiniger sorgen Sie zuverlässig wieder für klare Verhältnisse und zwar innen wie außen.

GTÜ-Tipp: Feine Kratzer im Glas lassen sich mit Scheibenpolitur entfernen. Gröbere Kratzer auf der Windschutzscheibe im Sichtfeld des Fahrers sind nicht zulässig, genauso wenig wie Risse oder Steinschläge. Die beeinträchtigen die Scheibe in ihrer Festigkeit. Solche Schäden dürfen nicht repariert werden, weil unzulässige Verzerrungen im Glas entstehen. Ein Austausch der Scheibe ist also unumgänglich.

6. Die Gummis geschmeidig halten

Zur gewissenhaften Autopflege nach dem Winter gehören auch Kunststoff und Gummiteile. Kunststoff im Außenbereich mit Tiefenpfleger oder Kunststoffgel behandeln. Gummidichtungen von Türen und Fenstern mit Gummipfleger bearbeiten. So bleiben sie geschmeidig und werden nicht bröselig oder brüchig.

GTÜ-Tipp: Prüfen Sie die Scheibenwischer stets so gewissenhaft als ob Sie zur Hauptuntersuchung vorfahren wollten. Die Wischer dürfen nicht schmieren. Reinigen Sie die Gummis. Wenn sich danach beim Wischen immer noch Schlieren oder Streifen bilden, müssen die Wischerblätter ausgetauscht werden.

7. Den Innenraum ordentlich säubern

Die Reinigung von Polstern und Teppichen ist nicht nur eine Frage des persönlichen Sauberkeitsbedürfnisses. Vielmehr sind feuchte und schmutzige Polster Nährböden für gesundheitsschädliche Pilze und Bakterien. Zur Grobschmutzentfernung gehört gründliches Saugen und die Reinigung der Fußmatten. Mikrofasertücher eignen sich für nahezu alle Oberflächen wie Armaturentafel oder Verkleidungen, wobei häufig schon reines Wasser als Lösungsmittel ausreicht. In hartnäckigeren Fällen kommen Kunststoffpflegemittel zum Zuge (sofern die Armaturentafel nicht mit teurem Echtleder überzogen ist!). Vorsicht bei der Reinigung des Dachhimmels. Zu starkes Reiben kann die Struktur zerstören oder zu hellen Stellen führen. Für die Sitze sollten geeignete Polster- oder Lederreiniger verwendet werden.

GTÜ-Tipp: Ungeeignete Kunststoffreiniger verwandeln die Armaturentafel unter Umständen in eine speckig glänzende Fläche, die sich irreversibel in der Windschutzscheibe spiegelt. Diesem Sicherheitsrisiko begegnen Sie durch die Verwendung hochwertiger, matter Pflegemittel.

8. Den Kofferraum entrümpeln

Denken Sie bei der Innenreinigung auch an den Kofferraum. Reserveradmulde auswischen und trocknen, damit sich dort keine Feuchtigkeit sammelt. Bei der Gelegenheit gleich mal den Luftdruck des Reserverades (soweit vorhanden) prüfen. Kofferraumauskleidungen und Gummiabdeckungen säubern sowie Ballast abwerfen. Schneeketten, Skiständer und Winterscheibenreiniger gehören jetzt in den Keller. Das summiert sich möglicherweise im zweistelligen Kilobereich und wirkt sich entsprechend auf den Kraftstoffverbrauch aus.

GTÜ-Tipp: Checken Sie bei der Gelegenheit gleich Warndreieck und Erste-Hilfe-Kasten. Zubehör, das nicht nur bei der Hauptuntersuchung funktionsfähig vorzeigbar sein muss. Schauen Sie auf das Verfalldatum der Produkte zur Wundversorgung im Erste-Hilfe-Set. Auch das sollte nicht abgelaufen sein.

9. Das Wischwasser erneuern

Nach der Frostperiode sollten Sie komplett auf Sommerscheibenreiniger umsteigen. Mischungen sind aus zweierlei Gründen nicht zu empfehlen. Erstens besteht die Gefahr, dass bei Vermengung von Sommer- und alkoholhaltigem Winterreiniger Feststoffe ausfallen, welche die Düsen der Scheibenwaschanlage verstopfen. Zweitens ist im Sommer uneingeschränkte Reinigungsleistung gegen hartnäckigen Insektenschmutz gefordert.

GTÜ-Tipp: Setzen Sie nach Möglichkeit nur hochwertige Sommerscheibenreiniger ein, die eine gute Reinigungsleistung garantieren.

10. Beim Reifenwechsel auf Profiltiefe achten

Beim Wechsel von Winter- auf Sommerräder achten Sie auf die Profiltiefe. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 mm, die an den Verschleißanzeigern abgelesen werden können. Die GTÜ-Experten empfehlen jedoch aus Gründen der Verkehrssicherheit für Sommerreifen eine Restprofiltiefe von mindestens 3 mm.

GTÜ-Tipp: Vergleichen Sie beim Kauf von neuen Sommerreifen sorgfältig die Qualität. Montieren Sie aus Gründen der Sicherheit keine Billigreifen. Sie sind besonders beim Bremsen auf nasser Fahrbahn eine echte Gefahr, ihre Bremswege sind extrem lang (siehe GTÜ-Sommerreifentest 2016 · www.gtue.de/produkttests).

Quelle: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH (ots)

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