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Batterie-Firma unter Flammen - Experte verrät, welche Sicherheitsvorkehrungen immer noch vernachlässigt werden

Archivmeldung vom 09.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Donato Muro (2023) Bild: Donato Muro Fotograf: Donato Muro
Donato Muro (2023) Bild: Donato Muro Fotograf: Donato Muro

Ein schweres Feuer ereignete sich auf dem Gelände eines Batterie-Recycling-Unternehmens in Offenbach. Dabei kam es zur Entzündung von insgesamt 70 Tonnen Batterien und Akkus. Zwar kommt es fast täglich zu solchen Vorfällen an Müll- oder Recyclingstationen. Im Fall Offenbach scheint es allerdings grobe Fehler bei den Sicherheitsvorkehrungen gegeben zu haben. 300 Rettungskräfte kämpften gegen die Flammen, die Montagmorgen unter Kontrolle gebracht werden konnten.

"Die Sicherheitsvorkehrungen in solchen Fabriken sind sehr hoch - es ist also naheliegend, dass ein Fehler gemacht worden ist", sagt Sicherheitsingenieur Donato Muro. Er schult Unternehmen und ihre Mitarbeiter dabei, sich immer an Vorkehrungen zu halten und weiß, warum sich Fehler einschleichen.

In diesem Artikel verrät er, welche Sicherheitsvorkehrungen in vielen Unternehmen noch immer vergessen werden und mit welchen Tricks die Mitarbeiter sensibilisiert werden können.

Was Unternehmen unbedingt beachten müssen

Der schwere Brand in Offenbach verdeutlicht, dass die Sicherheit im Umgang mit Batterien langfristig maximiert werden muss. Damit dies gelingt, sollten Unternehmen die Kernprobleme vor Augen haben: Zum einen können defekte Batterien, die in Recyclinghöfen oder Sammelstellen abgegeben werden, versteckte Gefahrenquellen darstellen. Neben der richtigen Lagerung wird zudem die korrekte Entsorgung oft unterschätzt. Dabei kann die Unwissenheit über das richtige Entsorgen von Batterien zu unsachgemäßer Handhabung führen. Darüber hinaus dürfen Unternehmen nicht vergessen, wie wichtig ein praxisorientierter Umgang mit Batterien ist. Es gilt also, die Mitarbeiter zu schulen und die praktische Umsetzung immer wieder zu üben. Das kann dazu beitragen, Bränden zuverlässig vorzubeugen.

Außerdem gibt es weitere präventive Maßnahmen:

1. Moderne Brandfrüherkennungssysteme integrieren

Idealerweise sind Wärmemelder im Einsatz, die Temperaturanomalien insbesondere in den Sortieranlagen erfassen können. Wenn Unternehmen diese Systeme integrieren, erkennen sie frühzeitig ungewöhnliche Hitzeentwicklungen und können Alarm schlagen, bevor es zu einem Brand kommt.

2. Von Notfallprotokollen und praxisnahen Schulungen profitieren

Regelmäßige Mitarbeiterschulungen sind essenziell, doch dürfen diese nicht nur theoretisches Wissen vermitteln. Das Personal muss in jedem Fall durch praktische Simulationen geführt werden. So kann sich jeder Mitarbeiter optimal auf echte Notfälle vorbereiten.

3. Verhaltensorientierten Arbeitsschutz (BBS) implementieren

Unternehmen sollten BBS-Programme implementieren, die nicht nur das Bewusstsein für Sicherheit schärfen, sondern auch durch Belohnungssysteme Anreize schaffen, um sicherheitsrelevante Verhaltensweisen zu fördern.

4. Interaktive Schulungsmaßnahmen durchführen

Simulationen von Unfallszenarien und praktische Übungen in realen Arbeitsumgebungen bereiten Mitarbeiter optimal auf mögliche Notfälle vor. Unternehmen sollten daher interaktive Schulungsmaßnahmen durchführen und diese mit theoretischen Weiterbildungen kombinieren.

5. Eine offene Feedbackkultur etablieren

Idealerweise werden Mitarbeiter dazu ermutigt, ihre Bedenken und Vorschläge bezüglich der Sicherheit frei zu äußern. Hierfür braucht es jedoch eine nachhaltige Feedbackkultur, die Betriebe etablieren sollten. So fördern sie einen offenen Dialog und verbessern ihre Sicherheit kontinuierlich.

6. Auf regelmäßige Sicherheitsaudits setzen

Wenn Unternehmen in regelmäßigen Abständen Sicherheitsaudits durchführen, identifizieren sie potenzielle Gefahrenquellen frühzeitig. Anschließend können sie entsprechende Korrekturmaßnahmen einleiten.

Insgesamt benötigen Unternehmen also eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl technologische Lösungen als auch menschliche Faktoren berücksichtigt. Die Kombination aus moderner Technologie, praxisorientierter Schulung und einer proaktiven Sicherheitskultur kann dazu beitragen, zukünftige Vorfälle zu verhindern und ein sicheres Arbeitsumfeld für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Über Donato Muro:

Donato Muro hat Kompetenzen in den Bereichen Sicherheits- und Brandschutzingenieurwesen und in der Chemie. Zudem ist er studierter Jurist und angehender Arbeitspsychologe. Mit seiner Expertise steht Donato Muro seinen Kunden vollumfänglich zur Seite. Zu den Kunden des Inhabers mehrerer Firmen zählen vor allem Konzerne in der Industrie - also Unternehmen, bei denen Arbeitsschutz über ergonomische Schreibtischstühle hinausgeht. Weitere Informationen finden Sie unter: https://sicherheitsingenieur.nrw/

Quelle: Donato Muro (ots)

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