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Motorrad: Gut gepflegt in den Winterschlaf

Archivmeldung vom 07.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Motorradsaison ist für die meisten gelaufen. Wer im kommenden Frühjahr mit dem Motorrad keine unliebsamen Überraschungen erleben will, sollte etwas Zeit in die Pflege der Maschine investieren.

"Wer sein Bike vor dem Winter richtig behandelt, verhindert dass es Rost ansetzt, Kunststoffteile vorzeitig altern und die Batterie im Frühjahr schlapp macht", erklärt Gerd Mylius, Kraftfahrtexperte beim TÜV Rheinland. Am besten überwintern Motorräder sauber und trocken - deshalb die Maschine gründlich reinigen. Damit an den Bremsscheiben kein Flugrost entsteht, sollte das Bike nach der Reinigung "trocken gefahren" werden. Bei noch warmem Motor gilt es außerdem das Motoröl zu wechseln und den Ölfilter auszutauschen. Denn verbrauchtes Öl enthält aggressive Verbrennungsrückstände, die während der Standzeit nicht im Motor bleiben dürfen. Vor dem Winterschlaf sollte außerdem der Ölstand von Motor, Getriebe und - falls vorhanden - Kardan kontrolliert werden.

Bei flüssigkeitsgekühlten Maschinen Kühlflüssigkeit inklusive Frostschutz nach den Angaben des Herstellers erneuern. Denn: Frostschutzmittel verhindern Korrosion im Kühlkreislauf des Aggregats sowie Kalkanlagerungen in den feinen Kühler-Rippen. Rostbildung vermeidet auch, wer Maschinen mit Stahlblechtanks vor dem Winter bis zur festgelegten Obergrenze betankt. Danach Benzinleitung, Kraftstoff-Filter und Vergaser leeren. So lässt sich ein Verharzen der Düsen vermeiden. Außerdem gehört der Einsatz des Luftfilters gereinigt. Ein mit Öl getränkter Lappen in den Endrohren des Auspuffs schützt davor, dass sich Wasser ansammelt.

Spezielle Konservierungssprays schützen Kolben und Zylinder vor Kondenswasser. Notfalls reichen auch ein paar Tropfen Motoröl. Dafür die Zündkerzen herausschrauben, das Öl einfüllen, den Motor per Starter mehrmals durchdrehen und die Kerzen wieder einsetzen. Bewegliche Teile wie Gelenke, Hebel oder Bowdenzüge brauchen ebenfalls Öl oder Fett. Doch Vorsicht: Modernen Zügen kann Fett auch schaden, deshalb die Herstellerhinweise beachten. Die Antriebskette reinigen, gegebenenfalls nachspannen und mit dem Kettenspray einsprühen - dabei Reifen abdecken. Chrom- und Kunststoffteile überstehen die kalte Jahreszeit mit speziellen Sprays oder Schutzwachs am besten. Silikon schützt Gummiteile.

Bevor das Bike entgültig in die Garage kommt, sollte der Reifendruck um 0,5 bar erhöht werden. Das Motorrad, wenn möglich, so aufbocken, dass beide Räder in der Luft hängen. Das entlastet die Pneus, verhindert Unwuchten oder Verformungen. Bei Motorrädern mit Seitenständer empfiehlt es sich, die Maschine alle zwei Wochen ein Stück zu bewegen. Federung und Dämpfung auf die geringste Vorspannung einstellen.

Die Batterie nach dem Ausbau kühl, trocken und frostsicher lagern, etwa alle zwei Monate aufladen. Das erhöht die Lebensdauer des Akkus. Dabei den Säurestand überprüfen und bei Bedarf destilliertes Wasser nachfüllen. Wem dies zu umständlich ist, der kann das kleine "Kraftwerk" auch an ein spezielles Ladegerät für Motorradbatterien anschließen.

Quelle: TÜV Rheinland Group

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