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TÜV-Verband: Entspannt mit dem Elektroauto in den Urlaub reisen

Archivmeldung vom 29.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Elektroautos
Elektroautos

Bild von (Joenomias) Menno de Jong auf Pixabay

Mit dem Elektroauto stressfrei und kostengünstig unterwegs sein. Intelligente Routenplanung und richtige Vorbereitung auf öffentliche Ladeinfrastruktur entlasten Reisende. TÜV-Tipps für eine entspannte Urlaubsfahrt und optimale Reichweitennutzung.

Längere Fahrten mit dem Elektroauto können sich wie eine Reise ins Ungewisse anfühlen, insbesondere für Fahrer:innen von Neu- und Mietwägen. Denn mit einem E-Auto über seine Reichweite hinaus zu fahren, ist etwas anderes als mit einem Verbrenner. "Mangelndes Wissen über Reichweite und Batteriekapazität kann die Urlaubsfreude von Elektroautofahrern trüben", sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband. "Der Schlüssel zum Erfolg für eine angenehme und stressfreie Reise mit dem E-Auto liegt in der Routenplanung entlang Lademöglichkeiten, einer passenden Berechtigung für die Nutzung der Ladesäulen unterschiedlichster Ladeanbieter und energieeffizientem Fahren." Der TÜV-Verband erklärt, was Reisende vor und während der Fahrt mit einem Elektrofahrzeug beachten sollten.

Route entlang von Ladesäulen planen

Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren verbessert und besteht aktuell aus gut 70.000 Normalladepunkten und knapp 17.000 Schnellladepunkten. Damit belegt Deutschland den dritten Platz in der EU nach Frankreich und den Niederlanden. Urlauber:innen, die mit dem E-Auto verreisen wollen, sollten sich vor der Abfahrt über das Ladenetz am Reiseziel informieren. "Die Ladeinfrastruktur ist in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich ausgebaut", sagt Goebelt. "Während entlang der Hauptverkehrsachsen und in Ballungsräumen eine ausreichende Ladeinfrastruktur vorhanden ist, kann sich die Suche nach einer Ladesäule in abgelegenen Orten oder kleinen Städten in allen Teilen Europas noch als längeres Unterfangen entpuppen." Eine gute für E-Auto-Fahrer:innen: In viele Innenstädten außerhalb Deutschlands ist der Autoverkehr eingeschränkt, doch in einigen Städten gelten Ausnahmen für E-Autos.

Bevor sich Reisende hinters Steuer setzen, sollten sie sich Zeit nehmen, um die Fahrt vorzubereiten. Mit Hilfe von Smartphone-Apps oder auch dem Navigationsgerät im Fahrzeug kann die Route detailliert geplant und die Ladestationen entlang der Strecke erkundet werden. Lade-Apps für Smartphones verfügen über Verzeichnisse aller bekannten Ladestationen mit Informationen zu Anbietern, Ladegeschwindigkeiten und minutengenaue Verfügbarkeit und integriertem Routenplaner. Urlauber:innen können während der Fahrt, wie im Liveticker verfolgen, ob und wie lange die gewünschte Ladesäule genutzt wird. So lassen sich lange Wartezeiten durch besetzte Ladestationen vermeiden. Auch die eingebauten Navigationsgeräte vieler E-Autos verfügen über einen Routenplaner, der bei niedrigem Akkustand die nächste Lademöglichkeit anzeigt.

Geeignete Ladekarte erwerben

Reisende, die ihr E-Auto im Alltag nur privat laden, müssen sich vor Reiseantritt für einen geeigneten Ladetarif entscheiden, um die öffentliche Ladeinfrastruktur nutzen zu können. Sie erhalten dann entweder eine Ladekarte oder eine Zugangsberechtigung via App. Zusätzlich empfiehlt es sich, vor Reiseantritt zu prüfen, ob der gewählte Ladetarif auch an den Ladestationen in der Urlaubsregion nutzbar ist- anderenfalls kann es schnell teuer werden.

Effizient laden

Für einen kurzen Ladestopp sollten E-Autofahrer:innen wenn möglich Schnellladestationen an Autobahnen und Schnellstraßen auf der geplanten Route anfahren. Schnellladesäulen ermöglichen eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten. "Für möglichst kurze Zwischenstopps ist es ratsam, die Batterie nur zu 80 Prozent aufzuladen", sagt Goebelt. "Bei den letzten 20 Prozent zur Vollladung sinkt die Ladegeschwindigkeit und der Ladeprozess dauert im Verhältnis länger." Ein Ladezustand der Batterie zwischen 20 und 80 Prozent hat weitere Vorteile: Zum einen erhöht sich die Lebensdauer und die Leistungsfähigkeit der Batterie. Bei Fahrten mit einem Elektroauto mit einer Reichweite von 400 Kilometern müsste dann nach etwa 240 bis 320 Kilometern aufgeladen werden. Zum anderen machen die Reisenden häufiger eine Pause. Und wer sich regelmäßig die Beine vertritt, ist leistungsfähiger und fährt konzentrierter. Die Autofahrt ist für alle Mitfahrer:innen sicherer und entspannter.

Auf Reichweite achten und rechtzeitig laden

Längere Touren mit Elektroautos erfordern mehr Ladestopps als Tankstopps mit Verbrennungsmotoren. Um die Länge der Etappen zu planen, sollten Fahrer:innen den Realverbrauch des E-Autos nutzen und auf den eigenen Erfahrungswerte vertrauen, statt sich allein auf Herstellerangaben zu verlassen. Auch Ladereichweiten-Apps berechnen den Verbrauch oft optimistisch, ohne die zwei Fahrräder auf dem Dach oder das Urlaubsgepäck im Kofferraum zu berücksichtigen. "Die Reichweite von Elektroautos ist, genauso wie von Verbrennern, dynamisch", sagt Goebelt. "Hohe Geschwindigkeiten, schnelles Beschleunigen, Steigungen und die Klimaanlage treiben den Verbrauch hoch." Während der Fahrt sollten Reisende daher den Ladezustand der Batterie immer im Blick halten und einen Ladepuffer einplanen. Wer versucht, die volle Reichweite aus dem E-Auto auszunutzen und erst anhalten will, wenn die Batterie bei 1 Prozent ist, riskiert liegen zu bleiben. Insbesondere in Reiseländern, in denen die Ladeinfrastruktur noch in den Kinderschuhen steckt. Wer jedoch bereits bei etwa 20 Prozent verbleibender Akkuladung einen Ladestopp einlegt, reist stressfreier. Daher gilt: Aufladen, bevor geladen werden muss.

Verbrauchsarm fahren

"Am meisten sparen E-Auto-Reisende durch vorausschauendes Fahrverhalten", erklärt Goebelt. "Wer vorausschauend fährt, fährt gleichmäßiger und effizienter." Dazu zählen sanftes Beschleunigen, gleichmäßige Geschwindigkeiten, nicht zu dichtes Auffahren und geübtes Rekuperieren. Bei der Rekuperation nutzen E-Fahrzeuge die Motorbremse, anstatt dass Fahrende aktiv abbremsen. Bei der Rekuperation wird die beim Bremsen entstehende mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt und in die Batterie überführt. So sparen E-Auto-Fahrer:innen mit der Motorbremse nicht nur Energie, sie gewinnen sogar welche zurück.

Quelle: TÜV-Verband e. V. (ots)

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