Dürfen Chefs 2019 endlich Bart tragen?
Archivmeldung vom 25.10.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnd was würde das für Auswirkungen auf ihre Angestellten haben?
Dass Bärte ein heißer Trend sind, liegt auf der Hand. Doch nicht nur die Liebste, auch der (neue) Chef müssen von dem Style überzeugt werden. Bisher galt die Regel: je lockerer das berufliche Umfeld und je kreativer der Job umso größer die Toleranz gegenüber der Gesichtsbehaarung. Darum waren in Unternehmen mit flachen Hierarchien besonders oft vollbärtige Angestellte zu finden. Wer allerdings beruflich wirklich etwas erreichen wollte, so hieß es, müsse mit glatten Wangen an die Karriereleiter treten, vor allem, wenn er nicht gerade als Webdesigner oder Grafiker durchstarten wollte.
Nachdem nun aber die Akzeptanz für den haarigen Gesichtsschmuck in der Gesellschaft ganz allgemein gestiegen ist, stellt sich für manchen Bartfan die Frage: Kann ich meinen Konkurrenten im Büro trotz, oder gerade wegen eines schönen Bartes überholen? Verkauft ein Vertreter mit Schnauzer weniger oder gar mehr, und wann darf ein CEO endlich einen Vollbart oder gar einen Moustache tragen? Vielleicht ist es 2019 so weit – wir wagen einen Blick in die Zukunft.
Glatte Wangen = mehr Einkommen?
Es gibt immer wieder Studien rund um die Karrierechancen von Männern mit bestimmten körperlichen Merkmalen. So heißt es zum Beispiel, kleine Männer würden weniger verdienen, was im Durchschnitt sicherlich auch stimmen mag – so man solchen Studien gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen ist. Doch seien wir ehrlich, würde sich ein kleiner Mann mit echten Ambitionen davon abschrecken lassen? Was ist mit Napoleon, Prince oder Johnny Galecki, (der pro Folge Big Bang Theory bis zu einer Million Dollar absahnte)?
Ähnliche Studien gibt es natürlich auch zum Thema Bart, und sie sagen, wie es zu erwarten war, einmal dies aus, und einmal das genaue Gegenteil. Doch was für Googles Chef richtig ist, kann für die anderen doch nicht falsch sein, oder?
Immer mehr CEOs tragen Bart
Früher war man sich in den Chefetagen einig: Man(n) trug Haut im Gesicht, sonst nichts. Diesem als besonders seriös geltenden Look sind viele wichtige Männer immer noch treu, etwa Siemens-Chef Joe Kaeser, der stets mit glatten Wangen auftritt. Google-CEO Sundar Pichai trägt hingegen einen melierten Bart, was nicht nur durch den gesellschaftlichen Trend legitimiert wird, sondern eventuell auch durch Google-Mitgründer Sergej Brin, der seit Jahren für seinen Vollbart bekannt ist. Doch liegt es an der Branche, ob ein behaartes Gesicht zum Karrierekiller wird? Wahrscheinlich nicht: Credit-Suisse-Schweiz-Länderchef Thomas Gottstein zeigt sich selbstbewusst mit einem gestutzten Vollbart, während sein UBS-Kollege Martin Blessing den glatt rasierten Look bevorzugt. Der Ex-Chef von Novartis, Daniel Vasella, hat seine haarlosen Wangen gegen einen dichten Bart getauscht, der CEO von Goldman-Sachs, Lloyd Blankfein, trägt ab und an Dreitagebart.
Junge Männer lassen wachsen
Doch nicht nur erfahrene Karrieristen lassen immer öfter sprießen, auch mehr und mehr junge Männer versuchen, sich durch einen Bart etwas mehr Reife wachsen zu lassen – zumindest optisch. Und da diese Generation kosmetischen Behandlungen und Mittelchen gegenüber besonders aufgeschlossen ist, zählen ihre Bärte häufig zu den gepflegtesten, und damit schönsten. Denn eines ist klar: Haare im Gesicht sind nur dann attraktiv, wenn sie mindestens so viel Pflege bekommen, wie ihre Gegenspieler auf dem Kopf. Das zählt nicht nur für das Waschen, Kämmen und Ölen, für das es spezielle Produkte gibt, sondern auch für das exakte Schneiden, Rasieren und Konturieren. Je länger ein Bart nämlich ist, umso besser muss er gestylt werden, damit man(n) Kompetenz ausstrahlt und nicht wirkt, als wäre er gerade aus dem Wald gekommen. Doch was heißt das nun für die Karriere?
Betrachten wir den Bart als das, was er ist
Ein Bart macht noch keinen Mann, und ein fehlender Bart macht kein Männchen! Ein Bart ist einfach ein Teil eines Gesamtbildes und muss als solcher betrachtet werden. Erst gemeinsam mit einer zum Typ passenden Frisur und einem zum Business passenden Style kann ein Bart seine Wirkung entfalten. Und dann ist es eigentlich egal, ob man(n) Schnauzer trägt, drei, sechs oder neun Tage sprießen lässt oder sein Gesicht unter einem Moustache beinahe verschwindet. Denn niemand beurteilt einen Mann und seine Kompetenzen nur aufgrund seines Bartes – auch wenn manche Studien es so wirken lassen könnten. Doch es kommt immer darauf an, wen man für eine Untersuchung nach seiner Meinung befragt – und die geäußerte Meinung in einer Befragung sagt noch nichts über die Lebenswirklichkeit aus. Darum hier nun unsere ultimativen Tipps für Männer mit und ohne Bart.
Unsere besten Tipps für Männer und ihre Gesichtsbehaarung
- Sei immer du selbst.
Schön, dass es heute legitim ist, auch mit Bart man(n) selbst zu sein. Nutze diese Freiheit und probiere dich aus, um dein perfektes Ich zu finden. Das Selbstbewusstsein, das du dann ausstrahlst, wird dir die Karrieretüren öffnen. Denn was dich nach vorne bringt, sind Kompetenz und Sicherheit, nicht deine Frisur.
- Pflege dich ausgiebig.
Der regelmäßige Gang zum Friseur sollte ebenfalls zur Routine gehören wie das Stutzen, Trimmen, Ölen und Kämmen des Bartes. Die beiden Komponenten sollten ein stimmiges Gesamtbild ergeben und miteinander harmonieren.
- Sei angemessen gekleidet.
Wenn du Karriere machen willst, dann achte auf dein Kleidung und sei stets einen Hauch schicker gekleidet als deine Kollegen. Natürlich sollst du auch kompetenter sein, doch das ist ein anderes Thema.
- Überzeuge mit Freundlichkeit.
Wenn du mit Kunden und Partnern arbeitest, dann konzentriere dich auf deine Umgangsformen, nicht auf deinen Bart. Ein freundlicher Vertreter mit einem offenen Lächeln ist gern gesehen, ob er nun einen Schnauzer trägt, oder nicht.
- Falle aus dem Rahmen.
Alle in deiner Firma tragen glatte Wangen? Dann wirst du mit einem gepflegten Dreitagebart genau auf die richtige Art und Weise aus dem Rahmen fallen und deinen Vorgesetzten im Gedächtnis bleiben. Denn Individualismus zeigt Selbstbewusstsein, und dieses kann dir Türen öffnen.
- Ein wenig Bart geht immer.
Auch ein CEO muss sich nicht allen Konventionen unterwerfen. Sneaker zum Nadelstreifenanzug gehen ebenso wie ein paar Millimeter Bart, auch wenn alle anderen sich dem uniformen Look unterwerfen. Denn Persönlichkeit ist Trumpf, und diese zeigt sich auf allen Karrierestufen immer auch am Look. Ein Chef mit Bart bricht zudem den Damm und legitimiert den neuen Style auch für seine Angestellten.
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