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Jetzt den Wagen für den Herbst fit machen – dem Herbst-Blues kontern

Archivmeldung vom 24.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: © ACE Auto Club Europa
Bild: © ACE Auto Club Europa

Die Umstellung der Uhren auf Normalzeit (2013: 27. Oktober) wird von Verkehrsteilnehmern offenbar besser verkraftet als der Wechsel auf die Sommerzeit im Frühjahr. Diesen Schluss zieht der ACE Auto Club Europa nach Auswertung der Unfallzahlen aus den vergangenen zehn Jahren. Danach hat es im Zuge der durch die Zeitumstellung verursachten früher hereinbrechenden Dunkelheit keinen durchgehenden Anstieg der Verkehrsunfälle gegeben, eher das Gegenteil war der Fall. In wieweit dabei die um eine Stunde verlängerte Ruhezeit eine Rolle spielt, scheint fraglich.

Während in den vergangenen Jahren in der ersten Woche der Sommerzeit die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um bis zu 30 Prozent nach oben schnellte, ist nach der Rückkehr zur regulären Zeit eher ein leichter Rückgang schwerer Unfälle im Straßenverkehr zu beobachten. Eine vom ACE vorgenommene Analyse der Unfallzahlen der letzten zehn Jahre zeigt, dass in sieben von zehn Jahren die Unfälle mit Personenschaden in der ersten Woche der "Winterzeit" sogar leicht abgenommen haben. Lediglich in den Jahren 2003, 2007 und 2009 wurden in dieser Zeitspanne häufiger schwere Unfälle verzeichnet.

„Goldener Oktober“ bringt mehr Verkehr und mehr Unfälle

Im Jahr 2012 ging die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 0,8 Prozent zurück, im Jahr davor sogar um 8,6 Prozent. Der beste Wert wurde für das Jahr 2004 ermittelt, als im entsprechenden Zeitraum 14,6 Prozent weniger schwere Unfälle passierten. Das Jahr 2007 muss dagegen als schwarzes Jahr angesehen werden: Nach der Zeitumstellung im Herbst stiegen die Unfallzahlen um fast 22 Prozent. Der ACE führt die Schwankungen maßgeblich auf die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse zurück. Während bei nasskaltem Wetter der Touristenverkehr fast vollständig zum Erliegen kommt, lockt ein goldener Herbst auch Ende Oktober noch zu Ausfahrten. Das war 2007 der Fall. Bei schönem Wetter sind Motorradfahrer besonders gefährdet.

Sowohl vor als auch nach der Zeitumstellung stellt sich der Freitag im Zehnjahresvergleich als unfallträchtigster Wochentag dar. Während jedoch vor der Umstellung der Uhren auch am Montag und Dienstag von einem vermehrten Unfallgeschehen auszugehen ist, verlagerte sich dies nach der Zeitumstellung geringfügig auf die zweite Wochenhälfte. Der ACE erinnerte an verkehrsmedizinische Erkenntnisse, wonach der menschliche Körper Zeit benötigt, um sich mit den veränderten Hell-Dunkel-Phasen zu arrangieren. Nach einem anstrengenden Arbeitstag kann die früher hereinbrechende Dämmerung auch zu eher einsetzender Müdigkeit führen. Hinzu kommt der gefürchtete Herbst-Blues, der vielen Menschen aufs Gemüt drückt.

Bei der Umstellung auf die "Winterzeit", die in diesem Jahr am 27. Oktober beginnt, werden um 3.00 Uhr die Uhren um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgedreht. Diese Maßnahme sorgt morgens für eine Stunde mehr Helligkeit, allerdings werden Berufspendler mit entsprechend früher hereinbrechender Dunkelheit konfrontiert. Bei regnerischem Herbstwetter sollte deshalb mit eingeschränkten Sichtverhältnissen gerechnet werden.

ACE-Tipps für die Wagenpflege

  • Dazu gehört die gründliche Reinigung der Scheiben – während der Sommermonate kann sich dort ein leichter Schmutzfilm abgelagert haben, der die Lichter entgegenkommender Fahrzeuge verzerren und zu Blendungseffekten führen kann.
  • Ebenso wichtig ist die Kontrolle der Scheibenwischer. Hinterlassen die Wischerblätter bei Regenfahrten dauerhaft Schlieren auf der Scheibe, ist es Zeit für einen Wechsel.
  • Um zu sehen und gesehen zu werden, benötigt man eine rundum funktionstüchtige Lichtanlage, sie sollte jetzt gecheckt werden. Verstellte Scheinwerfer lassen die Fahrt schnell zum Blindflug werden und sorgen möglicherweise für eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer. Kfz-Werkstätten nehmen eine Neujustierung der Scheinwerfer vor.
  • Zur Vorbereitung des Fahrzeugs auf den Herbst gehört auch das Entfernen von Laub, das sich in Lüftungsschlitzen und vor Ablaufrinnen angesammelt hat. Loses Blattwerk lässt sich mit einem Handfeger entfernen, darunterliegende Ablagerungen lassen sich mit einem nassen Schwamm beseitigen; so bleiben die Ablaufkanäle frei.
  • Kontrolliert werden sollte auch der Lade- und Spannungszustand der Batterie. Ältere Akkus überstehen oft noch den Sommer, machen aber an den ersten kalten Tagen schlapp.
  • Kommt der Herbst, ist auch der Winter nicht mehr fern. Von Oktober an muss in den Mittelgebirgen mit Schneefall gerechnet werden, weshalb das Auto mit M+S-Winterreifen ausgerüstet sein sollte. Auch wenn das Profil laut gesetzlichen Vorschriften nur 1,6 Millimeter aufweisen muss, wird für den Wintereinsatz eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern empfohlen.
  • Zeitumstellung – das gilt auch für die Uhr im Auto. Viele Fabrikate müssen noch manuell auf die neue Zeit eingestellt werden.

ACE-Tipps gegen den Herbst-Blues

Für die seelische Niedergeschlagenheit machen Mediziner laut ACE unter anderem Defizite bei der Aufnahme von Sonnenlicht verantwortlich. Demnach begünstigt die in den Herbst- und Wintermonaten vorherrschende Dunkelheit die vermehrte Ausschüttung des Hormons Melatonin. Ihm wird eine die Stimmung dämpfende Wirkung zugeschrieben. Daher sollten Autofahrer:

  • sich während Pausen so häufig wie möglich an der frischen Luft und im Hellen bewegen und statt schwerer Kost besser „Licht tanken“. Denn die Sonne mit ihrer UV-Strahlung regt die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin an. Es sorgt für Präsenz von Körper und Geist.
  • Im Kampf gegen fröstelnde Stimmung helfen pikant gewürzte Speisen; sie regen den Stoffwechsel an und fördern die Durchblutung.

Nicht mehr Falschfahrer unterwegs

Es gibt laut ACE bislang keine belastbaren Hinweise für die Annahme, dass Geisterfahrer häufiger im Herbst unterwegs sind, etwa infolge depressiver Stimmung. Es kann aber sein, dass aufgrund eingeschränkter Sicht, etwa wegen Nebels, Fahrer auf die falsche Spur geraten. Die Zahl von Nebelunfällen ist aber in den vergangenen Jahren gesunken und Falschfahrerunfälle haben nicht zugenommen; nach Auskunft des Bundesverkehrsministeriums werden konstant etwa 1700 Falschfahrer jährlich registriert. Die meisten Verkehrsgefährdungen dieser Art gehen glücklicherweise glimpflich aus.

Quelle: ACE Auto Club Europa

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