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Kräuterverdampfer richtig benutzen: Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene

Archivmeldung vom 08.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Ejuice, elektronische Zigarette
Ejuice, elektronische Zigarette

Bild:pixabay

Mit einem Kräuterverdampfer lassen sich Kräuter ohne schädliche Verbrennungsprozesse konsumieren. Die Geräte ähneln einer E Zigarette und versprechen bei richtiger Handhabung viel Vergnügen bei geringem Aufwand. Wir erklären in diesem Beitrag, was Verdampfer für Kräuter sind, welche wesentlichen Konstruktionsunterschiede es gibt und wie der Einsatz in der Praxis funktioniert.

Was sind Kräuterverdampfer?

Die seit einigen Jahren aufkommenden Verdampfer ermöglichen den Konsum von Kräuterprodukten ohne Verbrennungsprozess. Vergleichbar mit einer E Zigarette erzeugen die Geräte Hitze, die die in Kräutern enthaltenen Wirkstoffe – z.B. aromatherapeutische Inhaltsstoffe - schlicht verdampfen. Das Endresultat fühlt sich ähnlich an wie das Rauchen von Kräutern – inhaliert wird jedoch ausschließlich Dampf. Ein Verbrennungsprozess findet nicht statt.

Dies ist auch der Hauptgrund, aus denen sich Anwender für Kräuterverdampfer entscheiden. Bei der Verbrennung von Pflanzenmaterial werden nicht nur die erwünschten Inhaltsstoffe, sondern auch zahlreiche weitere Stoffe verbrannt und schlussendlich konsumiert. Dazu gehören zum Beispiel polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs). Bei dem Verdampfungsprozess werden die für die Entstehung solcher Substanzen benötigten Temperaturen dagegen nicht erreicht. Deshalb werden nur etwa 5 % der Fremdstoffe inhaliert, die bei einem klassischen Konsum mittels Verbrennung anfallen.

Ein Kräuterverdampfer unterscheidet sich vor einem gewöhnlichen Verdampfer (wie er etwa in E-Zigaretten verbaut ist) dadurch, dass komplette, unverarbeitete Knospen, Blüten etc. verwendet werden. In der normalen Variante werden dagegen konzentrierte Formen verwendet.

Konvektion oder Konduktion: Was ist der Unterschied?

Die Geräte nutzen elektrischen Strom, um Dampf mit den gewünschten Inhaltsstoffen zu erzeugen. Es gibt Geräte mit Netzanschluss und solche mit Akku – wiederum vergleichbar einer E-Zigarette. Bei der Verdampfung lassen sich zwei unterschiedliche technische Verfahren voneinander abgrenzen: Konduktion und Konvektion.

Konduktion (Wärmediffusion) bedeutet Verdampfung durch den direkten Kontakt des Materials mit einer heißen Oberfläche. Dabei kommen im Verdampfer Heizelemente zum Einsatz. Dies sind kleine Spindeln, die durch Elektrizität aus dem Netz oder dem Akku erhitzt werden.

Konvektion (Strömungstransport) funktioniert etwas anders. Hier wird heiße Luft in die Kammer mit dem Material eingeschleust. Das Material wird so gleichmäßig und relativ langsam erhitzt und verbrennt nicht. In der Praxis sind die Unterschiede für Endanwender nicht allzu groß. Einige Verdampfer verwenden auch beide Methoden parallel.

So funktionieren Kräuterverdampfer

Der Einsatz eines Kräuterverdampfers ist recht einfach und bedarf keiner langjährigen Erfahrung. Ein Tipp: Vor dem ersten Gebrauch empfiehlt sich trotz aller verständlichen Abneigung ein Blick in die Bedienungsanleitung. Hier finden sich häufig nützliche Tipps zur Pflege und Instandhaltung sowie einem schonenden Gebrauch. Auch Angaben zur optimalen Temperatur sollten sich in der Gebrauchsanweisung finden.

Akku laden

Im nächsten Schritt geht es schon ans Aufladen. Die meisten Modelle können mit einem USB Ladegerät aufgeladen werden. In der Praxis verkaufen die meisten Geschäfte vorgeladene Akkus. Wie bei allen Lithium-Ionen Akkus gilt: Es ist besser, in der Regel ganz aufzuladen (hin und wieder nur bis 80 %) und möglichst eine vollständige Entleerung des Akkus zu verhindern. Dies verlängert die Lebensdauer der Batterie.

Verdampferkammer reinigen

Vor dem ersten Einsatz geht es an die Reinigung der Verdampferkammer. Diese funktioniert ähnlich wie die Pyrolyse im Backofen - nur nicht ganz so heiß. Dazu wird der Verdampfer eingeschaltet und erhitzt – und zwar bis auf die höchste Stufe. Nach ca. drei Zyklen sollten sämtliche Rückstände innerhalb der Kammer entfernt worden sein.

Kräuter kleinmahlen

Große, zusammenhängende Klumpen sollten nicht in die Kammer gelangen. Ansonsten droht ein ungleichmäßiger Verdampfungsvorgang. Deshalb sollten die Kräuter vorher sorgfältig gemahlen werden. Mittelklein gemahlenes Material erzielt die besten Anwendungsergebnisse.

Kammer füllen

Nun wird das Material in die Kammer eingefüllt. Wichtig: Hier gilt es Überfüllung zu vermeiden. Sonst kann die Funktionsweise das Verdampfers eingeschränkt werden.

Temperatur einstellen und loslegen

Bei vielen Verdampfermodellen lässt sich die Temperatur individuell einstellen. Häufig gibt es auch voreingestellte Temperaturbereiche. Welche Temperatur den eigenen Präferenzen am besten entspricht, lässt sich nur durch praktischen Gebrauch herausfinden. Typischerweise läuft der Verdampfungsvorgang bei einer Temperatur von 170-220 °C ab.

Ein Tipp: Viele Geräte sind heute mit einer Vorwärmfunktion ausgestattet. Wer diese nutzt, bringt das Material bei Bedarf schnell auf die benötigte Temperatur und muss weniger lange warten. Ist die Temperatur erreicht, gibt es nur noch eines zu tun: Einen tiefen Zug nehmen und genießen. Empfehlenswert sind - ähnlich wie bei E-Zigaretten - eher langsame, längere Züge mit 3-6 Sekunden Dauer.

Wichtige Auswahlkriterien

Einzelne Modelle am Markt – wie zum Beispiel der Mighty Vaporizer - nutzen sowohl Konduktion als auch Konvektion und können dadurch die Dampfqualität signifikant verbessern. Der Inhalt des Verdampfers wird dann zum einen durch den direkten Kontakt mit einer heißen Oberfläche und zum anderen durch erhitzte Luft verdampft. Bei kurzen Sessions startet der Verdampfer mit Konvektion, um bei längerer Nutzungsdauer Konduktion hinzuzunehmen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Akkugröße bzw. Laufzeit. Größere Akkus müssen seltener geladen werden und bieten dadurch ein längeres Zeitintervall bis zur nächsten Aufladung.

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