So loben Eltern richtig! Jetzt in der neuen Ausgabe der Zeitschrift ELTERN
Archivmeldung vom 18.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlLoben ist gar nicht so einfach. Nach aktuellen psychologischen Forschungen hat Lob sehr unterschiedliche Wirkungen - auch bei Kindern. Es kann zu Höchstleistungen anspornen, aber auch fürchterlich demotivieren.
In der neuen Ausgabe der Zeitschrift ELTERN (ab morgen im Handel)
empfiehlt der Münchener Psychologe Rolf Oerter: "Viel Lob und wenig
Tadel nur für kleinere Kinder". Je älter der Adressat, desto genauer
sollte man darauf achten, was man sagt. Über diese vier
Lob-Empfehlungen ist sich die Forschung heute einig:
- Möglichst nur loben, wenn es wirklich etwas zu loben gibt!
Stellt ein Zweijähriger nach langer Arbeit sein Bauernhofpuzzle
fertig, macht ihn ein ernst gemeintes spontanes Lob stolz. Nach dem
fünften Legen wird er seine Leistung aber normal finden und sich beim
Lob eines Erwachsenen fragen: Traut der mir nicht mehr zu?
- Lieber die Bemühungen loben als die Person!
Wissenschaftler der Columbia University in New York fanden heraus:
Wer oft hört, wie gut er ist, neigt dazu, Erfolge als naturgegeben
anzusehen, und verkraftet keine Misserfolge mehr. Wer dagegen für
seine harte Arbeit bzw. deren Gelingen gelobt wird, ist eher bereit,
es noch einmal zu versuchen, falls etwas schief geht.
- Lieber konkret loben als pauschal!
Bei einem Kind lieber den toll geschwungenen Zahn eines gemalten
Elefanten bewundern als ganz allgemein von dem schönen Bild
schwärmen.
- Nur loben, wenn man es auch wirklich ernst meint! Anerkennung ist für ein Kind nur wertvoll, wenn der Lobende voll bei der Sache ist und nicht, wenn er sich in Wahrheit gerade auf etwas ganz anderes konzentriert!