Der Pferde-Check: Diese 7 Dinge sollten vor dem Training getestet werden
Archivmeldung vom 16.04.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Tage werden immer länger und die Temperatur steigt. Damit nimmt auch das Training mit dem Pferd wieder zu - denn auch die Turniersaison steht bald wieder an. Bevor das Training beginnen kann, sollten Reiter allerdings den körperlichen Zustand des Pferdes untersuchen, um Verletzungen und eine Überlastung zu vermeiden.
"Über den Winter wird das Pferd in der Regel weniger bewegt und sollte daher in langsamen Schritten und unter Beobachtung an das Training herangeführt werden", erklärt Julia Greb. Sie ist Physiotherapeutin, Osteopathin und Heilpraktikerin für Pferde und verrät Ihnen gerne in einem Gastbeitrag oder Interview 7 Dinge, die mit dem Pferd vor dem Training getestet werden sollten.
Pferd überprüfen und Trainingsstart anpassen
Um Fehlbemuskelungen und eine Überlastung zu verhindern, sollte der Ist-Zustand des Pferdes vor dem Trainingsstart therapeutisch überprüft werden. Zudem sollte der Trainingseinstieg darauf abgestimmt werden, im Winter entstandene Defizite zu lösen, um schnelle und gesunde Fortschritte zu erzielen.
Warnzeichen beim Putzen
Schon beim Putzen sollten Pferdebesitzer aufmerksam sein. Drückt das Pferd beispielsweise den Rücken weg, oder weicht es bei Berührungen im Schulter- oder Halsbereich zur Seite, können dies Hinweise auf eine verspannte Muskulatur sein.
Abwehrreaktion beim Gurten
Beobachten Pferdehalter eine Abwehrreaktion beim Anlegen des Sattelgurtes, ist das ein Hinweis auf Verspannungen. Diese sollten vor dem Trainingsbeginn zwingend gelöst werden, um schmerzbedingte Abwehrreaktionen während des Reitens zu vermeiden.
Den Sattel überprüfen
Da das Pferd während der Winterpause an Muskulatur verliert, ist es möglich, dass der Sattel beim Trainingsbeginn nicht mehr passt. Dies kann zu Druckstellen und mechanischen Bewegungseinschränkungen führen. Daher sollten Pferdehalter bei Bedarf eine entsprechende Überprüfung des Sattels durch einen geschulten Sattler vornehmen lassen.
Augen auf bei der Longenarbeit
Beim Longieren sollten Pferdehalter sowohl auf der linken als auch auf der rechten Hand arbeiten. Dabei können sie beide Seiten vergleichen. Stellen sie einen Unterschied in der Bewegung fest, ist dies ein Hinweis auf eine Schiefe mit muskulärer Ursache.
Erhöhten Energiebedarf berücksichtigen
Insbesondere bei der plötzlichen Erhöhung des Trainingspensums nach der Winterpause steigt auch der Energiebedarf der Pferde rapide an. Es empfiehlt sich daher, schon im Vorfeld dafür zu sorgen, dass das Pferd ausreichend Energie über sein Futter bekommt. Oftmals ist eine ausschließliche Fütterung mit Heu nicht ausreichend.
Bedarf an Nahrungsergänzungen
Pferdebesitzer sollten zudem analysieren, wie ihr Pferd in Bezug auf Nahrungsergänzungen aufgestellt ist. Auch hier steigt der Bedarf mit der Erhöhung des Trainingspensums an. Demnach sind grundsätzlich entsprechende Anpassungen notwendig.
Als Gründerin der "PferdeReha Greb" hilft Julia Greb Pferdehaltern, die gesundheitlichen Aspekte ihres Tieres zu verstehen und auf Auffälligkeiten richtig zu reagieren. Ihre Expertise basiert dabei vorwiegend auf ihrer jahrelangen Erfahrung als Tierphysiotherapeutin und Osteopathin. Sie ist zudem als Business-Coach tätig und unterstützt sowohl Tiertherapeuten als auch Trainer im Rahmen eines Eins-zu-eins-Coachings beim Aufbau ihres Unternehmens.
Quelle: Julia Greb (ots)