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Wege zu mehr Gelassenheit - Expertin erklärt wichtige Schritte, wie Mütter ihre Kinder ohne Schimpfen und Drohungen begleiten

Archivmeldung vom 05.10.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
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Bild: Eigenes Werk /SB

Die Begleitung kleiner Kinder ist mitunter herausfordernd; Wutanfälle, Trotzattacken und das Testen von Grenzen stehen nahezu täglich auf der Tagesordnung. Vielen Müttern fällt es schwer, in diesen Situationen gelassen zu bleiben. Stattdessen passiert es mit steigender Belastung, dass die Emotionen überkochen. Unkontrollierte Reaktionen wie schreien, schimpfen oder drohen sind dann oft die Folge.

Daraus entwickelt sich schnell ein Teufelskreis: Die Mütter werden wegen ihres unfairen Verhaltens von einem schlechten Gewissen geplagt. Die Kinder hingegen fühlen sich - zu Recht - nicht in ihren Bedürfnissen gesehen, in ihrem Sein abgewertet und reagieren noch auffälliger. Einen Ausweg stellt die Bearbeitung der emotionalen Überforderung durch die Mutter dar. Welche Warnzeichen auf eine Überforderung der Mutter hindeuten und wie diese Auseinandersetzung mit deren Ursprüngen aussieht, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Anzeichen für Überforderung im Alltag

Zahlreiche Mütter spüren im Alltag mit ihren Kindern eine permanente Unruhe und Anspannung. Darüber hinaus werden sie selbst in den kleinsten Situationen laut und unfair zu ihren Kindern. Die mentale To-Do-Liste und das Gefühl, allen Erwartungen gerecht werden zu müssen, scheint drohend wie ein Damoklesschwert über sämtlichen Aktivitäten mit dem Kind zu hängen. Infolgedessen ist es den Müttern nicht möglich, ausreichend in die Verbindung mit ihrem Kind zu gehen.

Stattdessen fiebern sie rast- und ruhelos dem Abend entgegen und damit dem Moment, wenn der Nachwuchs eingeschlafen ist und der eigene Feierabend beginnt. Doch auch dann hält die drängende Unruhe weiter an. Viele Mütter suchen die Ursachen für ihr eigenes aufbrausendes Verhalten in äußeren Umständen. Betroffene machen zum Beispiel häufig fehlende Unterstützung für ihre Überforderung verantwortlich. Tatsächlich sind die Ursachen jedoch meist im Innenleben der Mütter selbst zu finden.

Konsequenzen dieser Überforderung für alle Beteiligten

Mütter nehmen diese negativen Gefühle durchaus unterschwellig wahr, verwandeln sie jedoch häufig in Schuldzuweisungen gegen ihr Kind. Dann fallen Aussagen wie "Würdest du es gleich machen, was ich sage, müsste ich nicht laut werden" oder "Du bist schuld, dass ich so wütend bin". Auch ein Absprechen der kindlichen Emotionen ist bei Überforderung oft zu beobachten. Statt das Kind in seinem Gefühlsausbruch liebevoll zu begleiten, kommt es dann zu Sätzen wie "Stell dich nicht so an" oder "Immer machst du so ein Theater". Zudem werden Kinder überforderter Eltern oft auf ihre Fehler reduziert.

Doch nicht nur Aussagen, auch Taten, die aus Überforderung resultieren, gefährden die Beziehung zwischen Kindern und ihren Müttern. Liebesentzug, Beschimpfungen und Drohungen, wie "Wenn du dich jetzt nicht anziehst, gehe ich ohne dich los", wirken sich zum Beispiel äußerst destruktiv auf das Selbstwertgefühl von Kindern aus - mit weitreichenden Konsequenzen. Für die betroffenen Kinder haben solche Aussagen nämlich oft lebenslange Folgen. Perfektionismus, der Wunsch zu gefallen, eine starke Anpassung an andere, Kontrollzwänge und Harmoniesucht sind nur einige Ausprägungen, unter denen Kinder überforderter Eltern oft ein Leben lang leiden müssen.

Manche von ihnen werden sogar zu regelrechten "People Pleasern" - das bedeutet, sie unternehmen große Anstrengungen, um anderen Menschen zu gefallen, und vernachlässigen und missachten dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Die betroffenen Mütter wissen dabei, dass ihr Verhalten nicht richtig ist und suchen meist schon seit langem nach Lösungen. Sie durchwälzen Bücher, hören Podcasts oder starten Therapien. Doch in der Regel finden sie nicht die Hilfe, die sie wirklich aus diesen Reaktionen herausbringt. Der Grund ist einfach: Nirgends wird an der Wurzel angesetzt und es fehlt das Einbeziehen der Mutter-Kind-Dynamik.

Wichtige Schritte, um sein Kind ohne Schreien und Schimpfen zu begleiten

Wenn Mütter die Negativspirale aus Überforderung und Wut im Umgang mit ihren Kindern durchbrechen wollen, kommen sie nicht umhin, sich mit der Ursache ihrer Wut und Überforderung auseinanderzusetzen. Dafür müssen meist alte Wunden aufgedeckt und geheilt werden, die hinter dem verletzenden Verhalten der Mutter stecken. Arbeitet die Mutter die Ursachen ihrer Wut, die meist in der Kindheit liegen, auf, kann sie durch verschiedene Ansätze ruhiger auf das Kind reagieren.

Ein Ansatz ist das bewusste Vergegenwärtigen, dass Kinder von ihren Eltern abhängig sind und die Mutter eine Fürsorgepflicht innehat. Andere fahren gut damit, wenn sie in herausfordernden Situationen die Perspektive des Kindes einnehmen. Häufig wird dadurch verständlicher, warum sich das Kind gerade so verhält.

Schnelle Tipps bringen keine langfristige Veränderung - es braucht Arbeit an der Ursache

Außerdem wird die Mutter durch das Aufarbeiten ihrer Glaubenssätze und ihrer schmerzhaften Erfahrungen aus der Kindheit und darüber hinaus wieder fähig sein, die eigenen Bedürfnisse besser zu erspüren und ihre Grenzen zu wahren. Somit kann sie auch die wirklichen Bedürfnisse ihrer Kinder besser und schneller wahrnehmen - was viel Frust auf beiden Seiten erspart. Weiterhin kann die Mutter besser die Grenzen ihrer Kinder wahren, wenn sie es ebenso bei sich kann.

Eine Mutter, die ihr Verhalten ändern will, sollte sich dabei bewusst sein, dass Veränderungen Zeit brauchen und in der Regel nicht von jetzt auf gleich umgesetzt werden können. Auch dürfen sich diejenigen, die etwas wirklich verändern wollen, darauf einstellen, dass sie möglicherweise unangenehme Dinge aus ihrer Vergangenheit aufdecken. Gleichzeitig lohnt sich die Auseinandersetzung mit den eigenen Glaubenssätzen und Gefühlen, denn die Beziehung zum Kind wird langfristig deutlich entspannter und liebevoller werden und man hört als Mutter auf, seinem Kind mental zu schaden.

Quelle: SMART PARENTS LLC (ots)

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