Schlechtscheine: Betrug mit Gutscheinkarten
Archivmeldung vom 21.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGutscheine und Bargeld waren 2014 die beliebtesten Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Aber während Geldscheine mit immer mehr Sicherheitsmerkmalen gegen Fälschungen geschützt werden, sieht das bei den Geschenkkarten völlig anders aus: Die lassen sich erschreckend einfach manipulieren, warnt die aktuelle Ausgabe des Computermagazins c't 8/15.
Gutscheinkarten beziehungsweise Geschenkkarten gibt es inzwischen überall an Tankstellen, Kiosken und in Geschäften. Von Saturn und Ikea bis Shell und Zalando sind fast alle größeren Firmen dabei. Doch der Ärger ist groß, wenn der Beschenkte beim Einscannen der Karte an der Kasse erfährt, dass der Gutschein längst aufgebraucht oder nie aufgeladen wurde. Möglicher Grund: Der Kunde ist Opfer von Betrügern geworden. Die haben bei den Geschenkkarten leichtes Spiel, weil diese als Sicherheitsmerkmal lediglich über einen Barcode oder Magnetstreifen verfügen.
"Die Gutscheine lassen sich ganz einfach manipulieren, indem ein Betrüger Geschenkkarten vertauscht oder einen eigenen Barcode-Aufkleber anbringt", betont c't-Redakteur Mirko Dölle. Sobald ein argloser Kunde einen präparierten Gutschein gekauft hat, kann der Betrüger das Guthaben abzocken. Es gibt aber auch Gutscheine, an deren Guthaben Betrüger ohne vorherige Manipulation herankommen. Der Hersteller der Geschenkkarten sieht im Übrigen keinen Handlungsbedarf, weil es bisher nur wenige Einzelfälle von Manipulationen gebe. Auch die Verkaufsstellen und Händler haben bisher nicht auf die fatalen Sicherheitslücken reagiert.
"Eine Manipulation des Gutscheins kann ein Kunde beim Kauf meist nicht erkennen", warnt c't-Redakteur Mirko Dölle, "das Risiko ist unkalkulierbar". Insbesondere von den schlecht gesicherten Gutscheinen ohne Pin, mit fortlaufenden Seriennummern und mit Magnetstreifen sollte man die Finger lassen. Wer bereits einen solchen Schlechtschein besitzt, löst das Guthaben besser schnellstmöglich ein - bevor es ein Betrüger tut.
Quelle: c't (ots)