Tierschützer warnen deutschlandweit vor Konsum von Kängurufleisch - ALDI Nord reagiert
Archivmeldung vom 30.05.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRecherchen des Deutschen Tierschutzbüros e.V. ergaben, dass Deutschland mit über 1000 Tonnen der größte Importeur von Kängurufleisch ist. Aufgrund der vielen hiesigen Fleischskandale stiegen viele Verbraucher auf exotisches Fleisch um, wodurch sich die Menge importierten Fleisches in den letzten zehn Jahren verdoppelte. Jedoch geht die Jagd nach ihrem Fleisch immer einher mit Tierqual. ALDI Nord reagiert und wird zukünftig kein Kängurufleisch mehr verkaufen.
Vor einigen Wochen startete das Deutsche Tierschutzbüro e.V. eine Petition an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, um auf die Grausamkeiten der Kängurujagd aufmerksam zu machen. Wie Recherchen außerdem ergaben, werden ungefähr 440 000 verwaiste Jungtiere jährlich gekeult oder verhungern jämmerlich. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass Wildtiere nicht mit einem tödlichen Kopfschuss erlegt werden und erst an den Folgen der schweren Verletzungen sterben. Hinzu kommt ein hohes Gesundheitsrisiko für Menschen, denn der lange Zeitraum zwischen Tötung und Kühlung erhöht die Kontamination der Kadaver mit Bakterien. E. Coli und Salmonellen.
Im Rahmen der Kampagne wurden Restaurants in unterschiedlichen Regionen Deutschlands angeschrieben, die Kängurufleisch in ihren Menüs anbieten. Sie wurden auf die Rechercheergebnisse hingewiesen und gebeten Auskunft über die Herkunft des Fleisches zu geben. Jedoch äußerten sich nur sehr wenige Restaurantbetreiber dazu und nahmen keinen Kontakt mit ihren Lieferanten auf. „Aus diesem Grund, warnen wir vor dem Konsum des Fleisches in diesen Restaurants. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern vor allem um die Nachfrage nach dem Fleisch zu reduzieren und dem Tierleid endlich ein Ende zu setzen“ so Jan Peifer, Gründer Deutsches Tierschutzbüro.
Eine Übersicht der Restaurants, die sich zum Thema Kängurufleisch nicht äußerten:
- Zum Vogel Strauss (Brunnengasse 2 in 97877 Wertheim-Eichel)
- John Bull Steakhouse (Fahltskamp 33 in 25421 Pinneberg)
- Haifischbar (Markt 9 in 48703 Stadtlohn)
- Asia King (Bahnhofstraße 43 in 72810 Gomaringen)
- Wan Fu (Hetzweger Straße 60 in 27383 Scheeßel)
- B 306 (Poststraße 52 in 83435 Bad Reichenhall)
- Goldene Burg (Otto-von-Guericke Str. 107 in 39104 Magdeburg)
- China City Bocholt (Mühlenweg 22 in 46395 Bocholt)
- Kantine Kalweit (Nachtalbenweg 61 in 13088 Berlin)
- Teppan House (Köhnholz 55 in 25336 Elmshorn)
- Rodizio (Herforderstraße 26-28 in 33602 Bielefeld)
- Wok & Roll (Boulevard 4 in 33613 Bielefeld)
- Pagode (Lintforter Straße 141 in 47445 Moers)
Neben den Restaurants schrieb das Deutsche Tierschutzbüro e.V. zudem mehrere Lebensmitteldiscounter und Supermärkte an und setzte sie über die Rechercheergebnisse in Kenntnis. Erfreulicherweise verzichtet die Mehrheit auf den Verkauf des exotischen Fleisches, besonders auch in Hinblick auf die Aspekte Tierwohl und Umwelt. Das Anschreiben der Tierschützer nahm der Lebensmitteldiscounter Aldi Nord sogar zum Anlass, Kängurufleisch zukünftig in seine Tierwohl-Einkaufspolitik aufzunehmen. Damit verpflichtet sich der Discounter, zukünftig auf den Verkauf von Kängurufleisch zu verzichten. Diesem klaren Zeichen gegen den Verkauf von Kängurufleisch sollten sich weitere Lebensmittelhändler anschließen.
Weitere Informationen sowie die Petition, an der sich bisher knapp 8.000 Menschen beteiligten, finden Sie hier: https://www.tierschutzbuero.de/warnung-kaengurufleisch/
Quelle: Deutsches Tierschutzbüros e.V.