Service in Deutschland: Die Stadtwerke Erfurt als Beispiel
Archivmeldung vom 14.02.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Michael DahlkeDieser Artikel zeigt an einem Beispiel, wie wenig sich offensichtlich in den letzten 15 Jahren verändert hat. Was gewiß auch einigen Lesern nicht gefallen wird, einigen bestimmt nicht... den Entscheidern bei den Stadtwerken Erfurt zum Beispiel, auch nicht dem Oberbürgermeister Manfred Ruge, der nämlich Aufsichtsratsvorsitzender ist.
Legende ist schon der Stromausfall vom 24.05.1998 16:30 Uhr bis 25.05.1998 ca. 05:30, vierzehn Stunden Dunkelheit. Lizensierte Amateurfunker beobachteten mit batteriebetriebenen Geräten auf der damaligen Betriebsfunkfrequenz von 154,31 MHz, wie die Mitarbeiter von einer Trafostation zur nächsten geschickt wurden um probeweise auszuschalten, um zu sehen, "wo es dunkel wird". Offensichtlich hatte man diejenigen, die das Netz noch kannten, entlassen. Während sich das inzwischen deutlich verbessert hat, bietet das Rohrsystem der Trinkwasserversorgung noch genug Kurzweil für Reparaturteams wie für Bürger. Es stammt nämlich weithin noch aus der Kaiserzeit.
Heute Morgen gegen 8:00 Uhr war es wieder so weit, zum dritten Mal in einem halben Jahr bleiben die Wasserhähne trocken. Diesmal ist es ein größerer Rohrbruch in Erfurt Nord, der am Sonntagmorgen ganze Stadtviertel trockenlegt: keine Dusche, kein Frühstücksei, die Toilettenbenutzung ist aber leider Pflicht. Es stinkt zum Himmel. Ein Anruf bei der Stadtverwaltung fördert zu Tage, daß man in "zwei bis drei Stunden" das Problem behoben habe. Die "Havarienummer" 51113 ist jedoch dauerbesetzt, oder es geht keiner ran. Hat man den Hörer danebengelegt um vor nervenden Kunden sicher zu sein, oder gibt es nicht genug Mitarbeiter, die die Kunden beruhigen können? Nach unzähligen Versuchen verspricht mir ein Mitarbeiter, man werde Wasser in Tankwagen bereitstellen. Das ist überzeugend, denn gleich hinter dem Haus ist ein großes Plattenbauviertel.