E-Lastenfahrräder: Tops und Flops im ADAC Test
Archivmeldung vom 10.06.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićElektro-Lastenfahrräder werden immer beliebter. Kinder und Einkäufe lassen sich einfach und umweltfreundlich transportieren, und das mit elektrischer Unterstützung. Neben den zweispurigen bzw. dreirädrigen Lastenrädern, die der ADAC im vergangenen Jahr getestet hat, wurden nun die einspurigen "Long Johns" untersucht. Ergebnis: Von den sechs Testrädern schnitten zwei "gut" ab, drei "befriedigend" und eines fiel mit "mangelhaft" durch.
Die sechs E-Lastenräder wurden in den Kategorien Fahrverhalten, Antriebssystem, Handhabung, Sicherheit und Schadstoffe getestet. Der Testsieger e-Muli überzeugte vor allem durch sein Fahrverhalten, das am ehesten mit dem eines normalen Fahrrads zu vergleichen ist. Zudem hat er den geringsten Wendekreis. Verbessert werden könnte der Hauptständer, weil das Rad beim Abstellen umständlich hinten angehoben werden muss. Der Korb ist faltbar und gleichzeitig gut für den Transport von Kindern geeignet.
Das Bullitt-Lastenrad fällt durch, weil in den Sitzgurten deutlich zu viel gesundheitsgefährdende Weichmacher gefunden wurden - die losen Enden könnten von den Kindern in den Mund genommen werden. Das schlägt auf das Endergebnis durch, obwohl das Rad in fast allen anderen Kategorien gute Ergebnisse erzielt.
Reichweite büßen alle E-Lastenräder aufgrund des höheren Gewichts ein. Die Ladezeiten sind daher besonders wichtig, und hier fällt das Modell Babboe mit über sieben Stunden Ladezeit negativ auf. Bei den anderen Rädern dauert es zwischen drei und fünf Stunden, bis der Akku wieder voll ist.
Auch bei der Antriebsunterstützung gibt es teilweise große Unterschiede, und wer viele Anstiege bewältigen muss, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten. Generell ist das eigene Fahrprofil entscheidend: Sportliche Fahrer, die oft auf unebenen bzw. abschüssigen Strecken unterwegs sind, haben an den jetzt getesteten einspurigen E-Lastenfahrrädern mehr Freude als an den zweispurigen. Mit denen fährt man etwas gemütlicher und hat auch mehr Stabilität beim Abstellen und Beladen.
Grundsätzlich gilt: Kinder sollten im Lastenrad einen Helm tragen. Bei einem Unfall oder Sturz sind Kinder beim Erstaufprall aufgrund der Transportbox gut geschützt, wie Crashversuche des ADAC gezeigt haben. Aber fällt das Rad um, kann der Kopf des Kindes auf den harten Untergrund stoßen. Gut gelöst hat dieses Problem übrigens das Bullitt: Hier entspricht der Transportbereich der Kinder einer geschützten Fahrgastzelle, vergleichbar mit einem Kinderfahrradanhänger.
Quelle: ADAC (ots)