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Kostenfalle Elektroauto? Bis zu 60% höhere Materialkosten als Verbrenner

Archivmeldung vom 04.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Materialkosten von E-Autos um bis zu 60% höher als beim Verbrenner Bild: "obs/A.T. Kearney"
Materialkosten von E-Autos um bis zu 60% höher als beim Verbrenner Bild: "obs/A.T. Kearney"

"Elektroautos kämpfen noch immer mit deutlich höheren Materialkosten als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Die Automobilindustrie wird die Renditeziele von Elektrofahrzeugen nur dann erreichen, wenn Zusammenarbeitsmodelle neu definiert und Prozesse bereichs- beziehungsweise unternehmensübergreifend ausgerichtet werden", so Marcus M. Weber, Partner bei A.T. Kearney und Mobilitätsexperte.

Eine neue Studie der Unternehmensberatung beleuchtet die schwierige Kostensituation, in der sich die OEMs mit Elektroautos weiterhin befinden. Die bis zu 60 Prozent höheren Materialeinzelkosten, die vor allem durch die Batterie bzw. den Antrieb bedingt sind, müssen an anderen Stellen eingespart werden, wie der Kühlleistung der Batterien oder dem Korrosionsschutz des Fahrzeugs. Abstriche bei der Spezifikation und Qualität einzelner Fahrzeugkomponenten zu machen, fällt vielen Herstellern schwer - vor allem das Premium-Segment sieht sich hier im Konflikt mit seinem eigenen Selbstverständnis.

Das größte Potenzial zur Kosteneinsparung liegt weiterhin in der Optimierung der Gesamtfahrzeugeigenschaften, wie z.B. der Aerodynamik des Fahrzeuges. "Verbessert sich die Aerodynamik durch die Absenkung der Fahrzeughöhe, kann der Batterieenergieinhalt bei gleichbleibender Reichweite reduziert werden. Eine Kilowattstunde spart dann bis zu 80 Euro Materialkosten", so Weber.

Das ist Teil eines ganzheitlichen Fahrzeug-Kostenmanagements, an dem viele Hersteller und Zulieferer derzeit noch in der Umsetzung scheitern. Ein durchsetzungsstarkes Projektmanagement, das die Komplexität eines integrativen Ansatzes effizient bewerkstelligen kann, ist von zentraler Bedeutung: Neben den Materialeinzelkosten müssen auch die Lieferantenbeziehungen und -netzwerke neu durchdacht werden. Vor allem strategische Partnerschaften werden hierbei immer wichtiger, um fehlendes Know-how bei den Autobauern auszugleichen und mögliche Risiken dauerhaft zu minimieren.

Marcus M. Weber ist sich sicher: "Im Zeitalter der Elektromobilität werden nur die Autobauer und Zulieferer erfolgreich sein, die auf ein integratives und effizientes Kostenmanagement setzen."

Quelle: A.T. Kearney (ots)

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