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WASD - Das Bookzine für Games-Kultur

Archivmeldung vom 21.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
WASD Magazin: Cover der zweiten Ausgabe
WASD Magazin: Cover der zweiten Ausgabe

Als unsere ExtremNews Redaktion vor ein paar Monaten von einem Pressedienst die Nachricht erhielt, dass ein neues Magazin über Games veröffentlicht wurde, dachten wir: "Oh je! Schon wieder eine Computerzeitschrift mehr auf dem Markt". Die Beschreibung des Herausgebers machte uns jedoch neugierig, so dass wir uns dazu entschlossen haben, ein Rezensionsexemplar anzufordern, um uns das neue Magazin einmal näher anzuschauen. Welchen Eindruck das "WASD" auf uns gemacht hat und ob es eine Bereicherung für den Markt ist, können Sie hier in unserem Testbericht lesen.

Nachdem die Postsendung mit dem WASD Magazin in unserer Redaktion eingetroffen war und wir das Päckchen geöffnet hatten, waren wir zunächst erst einmal überrascht. Vor uns lag nicht ein übliches Computermagazin, sondern ein 210-seitiges hochwertig gebundenes Buch, das durch seinen Softcovereinband und dem ganzen Layout, der Grafiken, Bilder und Texte in keinsterweise an eines der anderen Computermagazine erinnert. Das Magazin ist deshalb eigentlich ein Bookzine - also eine Mischung aus Buch und Magazin.

Der Schwerpunkt der zweiten Ausgabe, die wir erhielten, ist ein schweres, sperriges Thema, eigentlich sogar das schwerste und sperrigste Thema überhaupt: Politik. Es geht dabei um die Frage, welche ideologischen Botschaften Computerspiele haben, welche gesellschaftlichen Visionen und Entwürfe sie transportieren. Die Herausgeber wollen mit ihren Beiträgen die Balance zwischen anspruchsvoller Theorie, fesselnden persönlichen Einsichten und einer Prise Quatsch halten. Am Ende des Bookzine ist ein kleines exklusives C64-Listing zum Abtippen veröffentlicht, wie es manche sicherlich noch von den Anfängen der Computerspielzeitschriften kennen werden.

Über den Namen des Magazins werden sich wahrscheinlich nur Nicht-Gamer wundern, denn Gamer werden wahrscheinlich bereits erkannt haben, dass es sich dabei um eine typische Buchstabenkombination von Computerspielen mit Tastatursteuerung handelt. Verantwortlich für das Bookzine ist der Radiojournalist Christian Schiffer, der, wie zu lesen ist, das Magazin in seiner Freizeit mit weiteren anderen freien Autoren produziert hat. Der Vertrieb läuft händisch, per Onlinebestellung und Postversand. Die Auflage der zweiten Ausgabe soll bei 3.000 Exemplaren liegen. Das WASD Magazin erscheint halbjährlich, so dass die dritte Ausgabe bald erhältlich sein müsste.

Unser Fazit:

Wir finden das WASD Magazin vollkommen gelungen. Die Schreibweise der Beiträge hebt sich von den üblichen Artikeln in den anderen Computerzeitschriften ab. Die Texte sind viel hochwertiger geschrieben und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es sich um Marketingbeiträge der Publisher handelt, wie man manchmal den Eindruck bei anderen Computerspielemagazinen bekommt. Das heißt nicht, dass wir deren Redaktionen unterstellen wollen, dass die Artikel und Spieleberichte nicht journalistisch einwandfrei geschrieben sind. Allerdings haben wir bereits mehrfach von kleinen Publishern in persönlichen Gesprächen gehört, dass, wenn sie nicht in der Lage sind, Werbeanzeigen zu buchen, deren Programme schlechter oder überhaupt nicht getestet werden. Diese fragwürdige Situation kann beim WASD Magazin erst gar nicht entstehen. Zum einen weil es keine Prozentwertungen, Tabellen, Stiftung-Warentest-Attitüde oder Spielspaßgraphen, wie in den anderen Zeitschriften gibt, was daran liegt, dass man kein Spiel einzeln testet und zum anderen daran, dass von der Aufmachung her, ein "Marketingtext" überhaupt nicht in das Konzept passen würde. 

In der uns vorliegenden zweiten Ausgabe befindet sich ansonsten auch keine einzige Werbeanzeige. Wie auf der Rückseite des Bookzine zu lesen ist, sucht der Verleger noch Kooperationspartner, die das Projekt durch Werbeanzeigen unterstützen. Wer von den Lesern das WASD Magazin sponsern möchte, kann dies tun, indem er eine Förderausgabe zum Preis von 19,90 Euro abonniert, anstatt 14,50 Euro, was der normale Verkaufspreis ist.

Die WASD ist ein Magazin, das sowohl für Gamer, die etwas von Games verstehen, als auch Nicht-Gamer, die rein gar nichts von Games verstehen aber gerne endlich einmal mitreden wollen, geeignet ist. Das Lesen der WASD ist eine wohltuende Abwechslung für alle, die sich langweilen, wenn sie die gängigen Fachmagazine aufschlagen.

Das WASD Bookzine sieht außerdem schön aus und macht auch im heimischen Bücherregal eine gute Figur. Die WASD ist somit ein nischiges Premiumprodukt, das von uns uneingeschränkt empfohlen werden kann. Es  bleibt daher zu hoffen, dass sich genug Kooperationspartner und ausreichend Förderer finden, damit dem WASD Magazin ein langes Leben beschert ist und noch viele weitere interessante Ausgaben folgen.

Eine online Leseprobe finden Sie hier: http://www.wasd-magazin.de/das-heft.html

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