Hörbuch: Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen
Archivmeldung vom 17.05.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeiko Schrang hat ein Buch geschrieben. Es trägt den Titel „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“. Der Schauspieler Horst Janson, der trotz vieler anderer Rollen, die er im Laufe seiner langen Karriere gespielt hat, von allen, die alt genug sind sich zu erinnern, wohl bis ans Ende seines Lebens mit der Titelfigur der Reihe „Der Bastian“ aus den 1970er Jahren identifiziert werden wird, hat dem Text bei der Produktion des gleichnamigen Hörbuchs seine Stimme geliehen.
Dieses Hörbuch umfasst insgesamt sechs CDs. Auf Ihnen sind natürlich alle Kapitel des Buches wiedergegeben und die tragen Titel wie „Wie man aus dem Nichts Geld erschafft“ und „EG, EU und die geheime Macht im Hintergrund“ (1. CD), „Die Finanzierung der Nazis“ und „Die Afghanistan-Lüge“ (2.CD),; auf der dritten CD geht es um „Mysteriöse Todesfälle“, von John F. Kennedy, über Alfred Herrhausen, bis zu Uwe Barschel und Klaus Möllemann.
Auf der vierten CD wird die Frage gestellt „Wer regiert eigentlich die Welt?“, wobei die Antwort sich direkt anschließt: „Die Gründung der Illuminati“, es geht dabei hier in acht Kapiteln um Geld und in fünf Kapiteln um spirituelle Dinge, wie etwa „Das Gesetz des Karmas“ und auf der fünften und sechsten CD wird dieser Themenkomplex mit Abschnitten z.B. über „Die Macht der Intuition“ oder „Die Lebensaufgabe“ fortgesetzt.
In der Öffentlichkeitsarbeit für das Buch wird besonders der Aspekt dieser Mischung aus durch und durch materiell-orientierten, teilweise historischen, teilweise aktuellen Themen und aus der Darstellung spiritueller Überlegungen und Erfahrungen als Qualität der Veröffentlichung herausgestellt.
Tatsächlich werden diese Inhalte normalerweise nicht miteinander verbunden, wofür es durchaus Gründe gibt.
Schrang, der als „überzeugter Buddhist“ beschrieben wird, geht u.a. auf die Bedeutung des Lebens im Hier und Jetzt und auf die des Reinkarnationsglaubens ein.
Der Kern der spirituellen Botschaft seines Buches ist nicht neu und lässt sich – stark verkürzt – zusammenfassen als „Lebe nach der Goldenen Regel und behandle andere Menschen wie den Rest der Schöpfung so, wie Du selbst behandelt werden möchtest. Bewahre Dir Offenheit gegenüber Menschen und Dingen, sei bereit zu lernen, sei bereit zu lieben, zu empfangen und zu geben. Du bist hier, um zu wachsen, Dich zu vervollkommnen und zu dem zu werden, der Du sein sollst. Darum lebe stets in der Gegenwart, denn nur hier kannst Du ER-leben und hier musst Du Entscheidungen treffen, die Dein spirituelles Wachstum fördern oder hindern können. Du trägst Verantwortung für Dich selbst, aber auch für Deine Umwelt. Handle daher besonnen und im Interesse aller Beteiligter. Du selbst hast es in der Hand, Deinen Weg zu gestalten und jede Deiner Entscheidungen wird zurückwirken auf das Ganze.“
Wer in diesem Sinne lebt oder sich zumindest zu leben bemüht, der beschreitet damit den Weg geistigen Wachstums – die Betonung liegt auf GEISTIG. Wer wirklich daran glaubt, dass dies zum Ziel führt, der muss nichts anderes sagen und der muss nichts anderes tun, als ihm zu folgen. Daher halten geistige Führer wie etwa der Dalai Lama keine Vorträge über Politik oder über Wirtschaftssysteme und ihre Vor- und Nachteile. Sie leben im Hier und Jetzt und sie glauben an diesen Weg der geistigen Veränderung, die automatisch auch Veränderungen der materiellen Bedingungen in der Welt bewirkt.
Wie aus der oben gegebenen Inhaltsbeschreibung zu ersehen ist, handelt Schrangs Buch überwiegend von der materiellen Seite der Welt, wobei hier noch die Betrachtung der Vergangenheit überwiegt.
Die Art und Weise, wie dabei die Dinge dargestellt werden, ist durchaus interessant. Das Kapitel über „Die Finanzierung der Nazis“ wartet in der Einleitung u.a. mit der Behauptung auf, in den „vergangenen 10 Jahren“ sei „kein Tag vergangen“, an dem die Medien in Deutschland nicht in irgendeiner Weise über die Zeit der Nazidiktatur (wobei dieser Begriff nicht benutzt wird, sondern nur von der Zeit zwischen 1933 und 1945 gesprochen wird) berichtet hätten und es wird hinzugefügt „Tendenz steigend“.
Dies halte ich, gelinde gesagt, für ein Gerücht; es stimmt nicht einmal in besonderen Gedenkjahren wie dem gegenwärtigen.
Hier wird, wie an diversen anderen Stellen, eine Suggestion aufgebaut von Meinungssteuerung und vor allem von dem Versuch, die Deutschen mit der Erinnerung an diese Zeit zu knechten.
Wobei die Unterstellung mit der Behauptung fortgeführt wird, dass bei all dieser angeblich so umfangreichen Darstellung dieser Zeit, die „über jedes noch so kleine Detail berichtet“, doch aber die wirklich wichtigen Fakten verschwiegen werden: wer denn im Zweiten Weltkrieg die eigentlichen Kriegsgewinnler auf internationaler Ebene waren. Als Quelle wird dabei – völlig korrekt – ein amerikanischer Historiker zitiert.
Die Tatsache, dass hier die Aussage eines Wissenschaftler zur Verfügung steht, belegt recht einfach und deutlich, dass diese (und diverse andere angeblich unterdrückte Tatsachen) doch Teil der Geschichtsforschung und in der entsprechenden Literatur nachzulesen sind, also ganz gewiss nicht verheimlicht werden.
Wer wie Schrang so heftig über die versteckten Absichten anderer spekuliert, der muss sich auch die Frage nach seinen eigenen Absichten gefallen lassen.
Es ist überhaupt nichts Falsches oder gar Verwerfliches daran, seine Meinung zu den Dingen zu sagen, völlig gleichgültig, ob sie sich auf die materielle oder die spirituelle Seite des Daseins bezieht. Nur sollte man, will man in bester Absicht handeln und nicht Gefahr laufen, missverstanden zu werden, sehr deutlich machen, wo es um Meinungen geht, wo um Glauben, wo um Fakten und wo um Wissen – sofern es Letzteres überhaupt gibt. Erst recht aber sollte man den Eindruck vermeiden, Wahrheiten zu verbreiten.
Der Weg, den die Wissenschaft dazu eingeschlagen und das System, das sie dazu entwickelt hat, sind nicht unbedingt optimal, doch sie bringen zumindest etwas mehr Klarheit: Man muss einfach seine eigenen Bedingtheiten offenlegen, muss zunächst darstellen, aus welcher Position und unter Berufung auf welches Gedankengut oder welche Forschungsansätze man Dinge darstellt und interpretiert, damit jeder erkennen kann, dass es hier – notgedrungen – nicht um Wahrheiten geht. Wobei es nicht schadet, an einer solchen Stelle noch einmal darauf hinzuweisen, dass auch „Wissen“ eine historische Größe ist und sich beständig verändert.
Das Werk von Heiko Schrang heißt „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“. Gemeint ist damit entweder „Die Jahrhundertlüge, von der nur Insider wissen“ oder „Die Wahrheit, die hinter der Jahrhundertlüge steht und nur Insidern bekannt ist“. Dieser Titel ist also … sagen wir: ein wenig unscharf, womit er zu den Inhalten passt.
Diejenigen, die sich bereits mit Publikationen ähnlichen Inhalts befasst haben, werden sich beim Lesen des Buchs oder beim Hören der Tonaufnahme bestätigt finden.
Diejenigen, die sich bisher weder mit all dem befasst haben, was oft als „Verschwörungstheorien“ bezeichnet wird, noch bislang dazu neigten, sich über spirituelle Dinge Gedanken zu machen, werden sicher Überraschungen erleben. Ihnen rate ich, sich an anderer Stelle weitere Meinungen und Informationen zu besorgen und dabei offen zu bleiben für Überraschungen anderer Art.
Heiko Schrang hat ein Buch geschrieben. Ein Verlag hat es publiziert. Es ist ein Produkt und soll sich als solches verkaufen, um dem Autor und dem Verleger den ihnen zustehenden Verdienst zu bescheren.
Quelle: Rezension von Dr. Herbert Jost-Hof