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Scarlett Johansson „Anywhere I lay my hat“

Archivmeldung vom 09.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak
Cover "Anywhere I Lay My Head"
Cover "Anywhere I Lay My Head"

Viele Musiker versuchen über Jahre hinweg, etwas noch nie Gehörtes zu produzieren. Scarlett Johansson ist das schon bei ihrem Erstling gelungen.

„Anywhere I lay my hat“ enthält 11 Coverversionen des Ausnahmemusikers Tom Waits, dessen Kompositionen schon Alben von Künstlern wie Rod Stewart und Meat Loaf geadelt hat.

Wer Waits‘ Originale der Stücke kennt, weiss, dass hier die Latte in Bezug auf den Gesang nicht besonders hoch liegt. Johansson schafft es jedoch, selbst diese Latte problemlos zu reißen. Über die gesamte Länge des Albums quält die Hollywood-Actrice den Zuhörer mit ihrer Jagd nach dem richtigen Ton, die leider zumeist fruchtlos verläuft. Hinzu kommt der Fakt, dass die Grenzen ihrer gesanglichen Interpretation äußert eng gesteckt sind, um es mal vorsichtig auszudrücken. Würde sie das Telefonbuch von Wanne-Eickel rezitieren, wäre das ähnlich anrührend. Es fällt schwer, beim Zuhören den Fluchtreflex zu unterdrücken und es sich zu verbeissen, die Auswurftaste des CD Players zu drücken.

Produktionstechnisch gibt es allerdings wenig zu bemängeln. Waits‘ oft etwas sperrigen Arrangements wurde ein neues Gewand verpasst, oft auch ging man die Stücke von einem ganz anderen Ausgangspunkt an. Manchmal erscheint die musikalische Ausgestaltung etwas zu opulent, aber das dürfte wohl nötig gewesen sein, um das Album ob der gesanglichen Fehlleistung noch irgendwie zu retten. Generell ist die CD nicht schlecht, nur Scarlett Johansson stört eben dabei. 

Unterm Strich:

Um Gottes willen , bloß nicht. Das Geld für die CD sollte man besser in eine wohltätige Organisation investieren. Das hätte man sich wohl auch bei den sicherlich nicht unerheblichen Produktionskosten überlegen sollen. Mit Abstand das unterirdischste, das man seit langem gehört hat. Scarlett Johansson sollte bei dem bleiben, was sie die ganze Zeit getan hat: Nett aussehen.


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