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Fleckig, verfärbt, verfilzt: Textilreiniger haften nur bei eigenen Fehlern

Archivmeldung vom 15.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: BrandtMarke / pixelio.de
Bild: BrandtMarke / pixelio.de

Waschmaschine oder Reinigung? Bei teuren und empfindlichen Kleidungsstücken fällt die Wahl meist auf eine Textilreinigung. Doch was tun, wenn der Anzug danach noch mehr Flecken hat oder das Lieblingskleid verfilzt ist? "Der Kunde muss beweisen, dass die Reinigung den Schaden verursacht und auch verschuldet hat", sagt Sonja Biorac, Haftpflichtexpertin beim Infocenter der R+V Versicherung. Doch nur in jedem dritten Fall haben tatsächlich die Textilreiniger den Schaden zu vertreten. Fast ebenso häufig geht er auf Fehler der Hersteller zurück, etwa wenn das Kleidungsstück falsch etikettiert ist.

Gut für die Kunden ist, wenn die Reinigung bereit ist, den Schaden auf Kulanzbasis zu regeln. Ist dies nicht der Fall, muss der Geschädigte dem Betrieb nachweisen, dass dieser einen Fehler gemacht hat. "Oft geht das nur mit einem Gutachten, zum Beispiel von einer Schiedstelle für Textilpflege", so R+V-Expertin Biorac. Zwischen 20 und 60 Euro kostet die Beurteilung durch die Experten. Stellt sich dabei heraus, dass die Pflegehinweise falsch sind, können die Kunden beim Verkäufer reklamieren. Dieser haftet zwei Jahre für die Kleidung. Voraussetzung ist aber, dass das Etikett nicht herausgeschnitten wurde.

Bei rund jeder dritten Reklamation entscheiden die Schiedsstellen zu Ungunsten der Verbraucher: beispielsweise wenn die Kleidung mit Säure in Kontakt gekommen ist oder der Kunde an den Flecken gerieben und den Stoff beschädigt hat.

Wenn die Reinigung für den Schaden verantwortlich ist, erstattet sie normalerweise nicht den kompletten Wert des Kleidungsstücks. "Meistens ist die Haftung auf den 15fachen Reinigungspreis begrenzt", so Sonja Biorac. Selbst für ein 800 Euro teures Markenkostüm steht dem Kunden also womöglich deutlich weniger als der halbe Kaufpreis zu. Viele Reinigungen bieten zusätzlich eine Versicherung an, die im Schadenfall den Zeitwert ersetzt - für neue wertvolle Kleidungsstücke kann sich das lohnen.

Quelle: R+V-Infocenter (ots)

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