Vorsicht vor verliebten Rehen! - Deutsche Wildtier Stiftung warnt vor erhöhter Unfallgefahr während der aktuellen Paarungszeit der Rehe
Archivmeldung vom 29.06.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIst die Ricke paarungsbereit, lockt sie mit lautem Fiepen. Blindlings folgen die Rehböcke den Rufen. Für sie ist dann auch eine vielbefahrene Straße kein Hindernis. Für Autofahrer sind die liebestollen Rehböcke jedoch eine große Gefahr. Die Brunftzeit vom Rehwild (Capreolus capreolus) beginnt im Juli und reicht bis in den August hinein.
Die Deutsche Wildtier Stiftung warnt deshalb alle Autofahrer vor einer erhöhten Unfallgefahr. "Verliebte" Rehe überqueren in diesen Wochen auch tagsüber die Straßen: nicht nur auf Landstraßen oder in Waldstücken, sondern häufig sogar in den Städten.
Birgit Radow, Geschäftsführerin der Deutschen Wildtier Stiftung, bittet alle Autofahrer um besondere Vorsicht. „Im Fall eines Unfalls muss die Unfallstelle mit Warndreieck und Warnblinkanlage gesichert und die Polizei informiert werden. Die wiederum schaltet den zuständigen Jäger oder Förster ein. Das verwundete Tier darf keinesfalls berührt werden. Denn es steht unter Stress und kann auch aggressiv reagieren“.
Rehe zählen zu den Kulturfolgern, sie haben sich erfolgreich an den Menschen angepasst. Häufig können sie deshalb sogar unmittelbar neben Autobahnen beim Äsen beobachtet werden. Auch Ballungszentren sind heute Teil ihres Lebensraums. Rehe werden in der Wildnis zehn bis zwölf Jahre alt. Der Straßenverkehr ist inzwischen die Hauptbedrohung für sie: jährlich verenden bei Unfällen mehr als 200.000 Rehe.
Anders ihre großen Verwandten, die Rothirsche (Cervus elaphus), rivalisieren die Rehböcke
nicht um die weiblichen Tiere. Gekämpft wird nur,
wenn ein Rivale ins
Revier eines anderen gerät. Rehböcke gelten als standorttreue Einzelgänger: Doch während der Paarungszeit veranlasst das männliche Sexualhormon Testosteron die Böcke, jeder Ricke "blind" zu folgen. Unmittelbar nach der Paarung trennen sich ihre Wege: Der Rehbock macht sich erneut auf die Suche, die Ricke hingegen paart sich nur einmal.
Quelle: Pressemitteilung Deutschen Wildtier Stiftung