Abzocke am Krankenhaus-Telefon - Zehn-Minuten-Gespräch mit der Mutter für 7,90 Euro
Archivmeldung vom 28.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerbraucherschützer sind empört über die Telfonkosten, die viele Kliniken ihren Patienten aufbürden. Diese wissen meist nicht, dass sie über Service-Nummern, deren Kosten schwer durchschaubar sind, aus dem Krankenhaus heraus telefonieren. "Wir beanstanden vor allem die ungenügende Aufklärung über entstehende Verbindungsgebühren", kritisiert Dr. Evelin Voß von der Verbraucherzentrale Sachsen in der "Apotheken Umschau".
Kliniken
sollten Patienten Infozettel über konkret entstehenden Gebühren
geben, die auch beinhalten, was es kostet, angerufen zu werden.
Florian Mair vom Online-Verbraucherschutz nennt als Beispiel das
Zehn-Minuten-Gespräch eines Kindes vom Kindergarten aus per
Prepaid-Handy mit der Mutter im Krankenhaus für 7,90 Euro. "Das liegt
schon an der Grenze zur Sex-Hotline", empört er sich. Die
01805-Nummern seien "eine Frechheit". Rund 800 Kliniken setzten diese
ein. "Normales Telefonverhalten vorausgesetzt bedeutet das, dass
allein Angehörige mit ihren Klinik-Anrufen 100 Millionen Euro im Jahr
mehr zahlen." Das Handyverbot in vielen Kliniken erscheint dadurch in
einem ganz neuen Licht. Sachlich begründet ist es nach etlichen
Studien ohnehin nicht. Die Unikliniken in Frankfurt, Kiel, Lübeck und
Hannover haben es bereits aufgehoben. Ausgenommen sind nur
OP-Bereiche und Intensivstationen.
Quelle: Pressemitteilung Wort und Bild "Apotheken Umschau"