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Hände weg von Igeln im Herbst??

Archivmeldung vom 20.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Immer wieder werden im Herbst Igel voreilig ins Haus genommen. Pro Igel weist eindringlich darauf hin, Igel nicht unüberlegt einzusammeln! Das Einrichten einer Futterstelle in der nahrungsarmen Zeit ist oft ausreichende Hilfe für Jungigel vor dem Winterschlaf, ohne dass die Tiere im Haus überwintern müssen. Mit etwa 500 Gramm Körpergewicht Anfang November hat ein Jungtier eine gute Chance, den ersten Winterschlaf aus eigener Kraft zu überstehen.

Igel sollen und dürfen nur dann in menschliche Obhut genommen werden, wenn sie tatsächlich hilfsbedürftig, also krank - und damit meist untergewichtig - oder verletzt sind. Durch Gefahrenvermeidung kann man Tierleid verhindern: Achtung beim Einsatz von Tellersensen und Rasentrimmern, beim Gebrauch von Häkslern und Laubsaugern! Igels Leben ist in Gefahr, und Insekten, die Nahrungstiere von Meister Mecki, werden vernichtet. Obacht beim Mähen unter Hecken oder beim Umsetzen von Kompost, Finger weg von Baumschnitt und Laub in der dritten Jahreszeit! Bei herbstlichen Aufräumaktionen im Garten wird Nistmaterial für die Winternester "entsorgt" und mancher Igelunterschlupf zerstört.

Hilfsbedürftige Igel erkennt man daran, dass sie tagaktiv sind, herumliegen oder torkeln. Kein gesundes Stacheltier geht am Tage auf Nahrungssuche, es sei denn, es wurde aufgestört. Zur Pflege muss ein hilfsbedürftiger Igel im Warmen untergebracht und artgerecht ernährt werden, meist bedarf er auch tierärztlicher Behandlung. Bei ausreichendem Gewicht muss der wiederhergestellte Igel später auch in Menschenhand Winterschlaf halten dürfen, in einer entsprechenden kalten Unterkunft. Guter Wille allein genügt nicht für die Igelhilfe!

Der mitleidige Tierfreund muss sich sachkundig machen!
Pro Igel e.V. bietet mit der "Igel-Hotline" einen jahreszeitlich aktuellen Ansagedienst zum Thema "Igel gefunden - was nun?": Telefon 0180-5555-9551 und Faxabruf 0180-5555-9554 (12 Cent./Min.). Bei der Geschäftsstelle von Pro Igel e.V., Lilienweg 22 in 24536 Neumünster ist ausführliches Informationsmaterial kostenlos erhältlich. Unter www.pro-igel.de kann man sich im Internet kundig machen.

Quelle: Pressemitteilung Pro Igel e.V.

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