Glückspielgewinne und Steuern: Was gilt es zu beachten?
Archivmeldung vom 13.07.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer mit dem Glücksspiel Geld erwirtschaftet, der muss die entsprechenden Gewinne in vielen Fällen versteuern. Allerdings sind die Regeln zu einer eventuellen Besteuerung nicht in jedem einzelnen Fall anzuwenden. Damit kein Ärger mit dem Finanzamt droht, sollten Verbraucher entsprechend über alle wichtigen Eckpunkte informiert sein.
Welche Aktivitäten zählen als Glücksspiel?
Eine exakte Definition gibt es laut geltendem Gesetz nicht. Allerdings liegt Glücksspiel in der Regel dann vor, wenn der Zufall dafür verantwortlich ist, ob jemand Geld bekommt oder nicht. In diesen Bereich zählen unter anderem Sportwetten und sogar das Spielen am Automaten.
Ein weiteres wichtiges Kriterium: Das Spiel muss öffentlich für verschiedenen Personen zugänglich sein. Setzen Verbraucher zum Beispiel in kleiner Runde Geld auf eine bestimmte Fußballmannschaft setzt, so zählt das nicht zum Glücksspiel. Noch viel mehr zum Thema Steuer und Sportwetten erfahren Sie online.
In diesen Fällen muss der Gewinn immer versteuert werden
Generell sind Gewinne aus dem Bereich Glücksspiel nicht von der Steuer befreit. Eigentlich handelt es sich bei den erzielten Summen nicht um ein reguläres Einkommen; dennoch bewegen sich Spieler hier in einer rechtlichen Grauzone. Wird professionell gespielt, so wird aus einem einmaligen oder zumindest seltenen Gewinn ganz schnell doch ein richtiges Einkommen. Doch ab wann gilt das Spielen als professionell? Darüber streitet man sich vor Gericht immer wieder.
Fest steht: Wer zum Beispiel zum Kreis der Berufs-Pokerspieler zählt, der muss den Gewinn so versteuern, als handle es sich um ein ganz normales Gehalt. Sportwetten sind von diesem Fall in der Regel seltener betroffen; ebenso das unregelmäßige Spielen in einem Online-Casino. Wenn Sie allerdings an einer Spielshow im Fernsehen teilnehmen, so müssen Sie die erwirtschafteten Gewinne durchaus versteuern. Das liegt daran, dass hier nicht der Zufall ausschlaggebend ist, sondern - im Falle einer Quizshow - Ihr eigenes Können. Was im ersten Moment seltsam klingt, ist innerhalb des deutschen Raums gang und gäbe.
Betreiber steuerlich immer mehr in der Pflicht
Da der Staat bzw. das Finanzamt nicht jedem Spieler unterstellen möchte, dass dieser sich einwandfrei mit der Gesetzgebung auskennt, werden die Betreiber von Spielhöllen oder Casinos umso mehr in die Pflicht genommen. Sie müssen zum einen die sogenannte Konzessionsabgabe erbringen und zum anderen das jeweilige Bundesland mit ihren Einnahmen finanziell unterstützen. Das bedeutet eigentlich, dass jeder Spieler bereits indirekte steuerliche Abgaben hat, indem er für das Spielen bei einer entsprechenden Örtlichkeit bezahlt. Auf die Versteuerung des Spielgewinnes hat diese Tatsache allerdings keinen Einfluss.
Vorab informieren und auf der sicheren Seite sein
Wer regelmäßig spielt, der sollte genau wissen, wann er seine Gewinne versteuern muss. Wie in diesem Artikel erläutert, werden Steuern dann fällig, wenn der Spieler daraus sein hauptsächliches Einkommen bezieht oder die Gewinne aus seiner eigenen Leistung erzielt werden. Auch diejenigen, welche die Gewinne anlegen, müssen die Kapitalerträge separat versteuern. Hier spielt es keine Rolle, aus welcher Quelle die Summe für den Kauf von Aktien oder anderen Gütern ursprünglich stammt. Gewinn bleibt Gewinn. Sicher ist nur, wer genau weiß, wann er die Gewinne beim Finanzamt melden muss. Im Zweifel kann der Steuerberater oder ein Anwalt hierzu nähere Auskunft geben.
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