Mängel eigenmächtig beseitigt: Mieter bleibt auf Kosten sitzen
Archivmeldung vom 21.05.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMieter müssen ihren Vermietern Wohnungsmängel melden. Wer ohne Rücksprache einfach einen Handwerker mit der Mängelbeseitigung beauftragt, muss die Kosten selbst tragen. Dies entschied nach Angaben des Immobilienportals Immowelt.de der Bundesgerichtshof (BGH; Az.: VIII ZR 222/06).
Im verhandelten Fall schrieb der Vermieter in den Mietvertrag: "Heizung muss dringend kontrolliert werden". Ein knappes Jahr später - es begann gerade die Heizsaison - beauftragte die Mieterin ohne weitere Rücksprache mit dem Wohnungseigentümer einen Installateur mit der Reparatur. Sie verlangte die verauslagten Kosten vom Vermieter zurück. Da dieser nicht zahlen wollte, landete der Fall vor Gericht.
Die Richter gaben dem Vermieter Recht - er muss nicht zahlen. Denn grundsätzlich müsse der Mieter dem Vermieter Mängel melden und diesem auch die Möglichkeit geben, diese selbst beseitigen zu lassen. Selbst beauftragen darf der Mieter einen Handwerker nur in zwei Fällen: Wenn der Vermieter mit der Mängelbeseitigung in Verzug ist, oder wenn der Mangel umgehend beseitigt werden muss - das wäre etwa bei einem Wasserrohrbruch der Fall.
Auch der Vermerk im Mietvertrag, die
Heizung müsse "dringend kontrolliert" werden, rechtfertigt nicht das
Vorgehen des Mieters. Er muss zunächst den Vermieter anmahnen, den
Mangel zu beseitigen, bevor er selbst aktiv wird.
Quelle: Immowelt.de