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Erneut betrügerische Gewinnmitteilungen an Senioren

Archivmeldung vom 14.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Aus aktuellem Anlass warnen die Kriminalpolizeiinspektionen Ansbach und Erlangen vor einer dreisten Masche zum Nachteil älterer Mitbürger. In mittlerweile mindestens acht Fällen wurden Senioren in Mittelfranken von einer bislang unbekannten Tätergruppe kontaktiert und ihnen wurden hierbei hochwertige Pkw bzw. eine größere Geldsumme in Aussicht gestellt.

Wie bereits am 10.09.2010 und am 14.10.2010 berichtet, erhielt im September des vergangenen Jahres ein 81-jähriger Mann aus Leutershausen (Lkr. Anbach) einen Anruf einer "Gewinnermittlungszentrale". Hierbei teilte ihm ein Unbekannter den Gewinn eines hochwertigen Pkw mit. Um den Mercedes zu erhalten, müsse er lediglich noch die Kosten für dessen Auslieferung aus "Sicherheitsgründen" selbst tragen und hierfür 560 Euro nach Istanbul (Türkei) überweisen.

Einen gleichlautenden Anruf erhielt eine 80-jährige Frau aus Neuendettelsau (Lkr. Ansbach).

Die zwei Angerufenen hatten von den Unbekannten auf Nachfrage sogar noch ein Fax bezüglich der "Gewinnmitteilung" erhalten. In beiden Fällen kam es jedoch zu keiner Überweisung von Geldern.

Im Oktober 2010 dann versuchten es Unbekannte erneut im Landkreis Ansbach. Am 13.10.2010 erhielt ein 69-jähriger Mann aus Weidenbach mehrere Anrufe, in denen ihm zum Einen ein Mitarbeiter eines "Pressebetriebzentrums" und zum Anderen ein "Rechtsanwalt" aus Berlin mitteilte, dass er bei einem Preisausschreiben einen Mercedes bzw. wahlweise dessen Gegenwert in bar gewonnen hätte. Der 69-Jährige sollte nun "nur" noch ca. 1.500 Euro auf ein Konto nach Istanbul (Türkei) überweisen, um so eine Bestätigungsnummer für den Gewinn zu erhalten. Danach stünden der persönlichen Übergabe des Pkw bzw. dessen Gegenwert in Höhe von 46.000 Euro nichts mehr im Wege. Dem Senior aus Weidenbach wurde hierbei eingeschärft, unbedingt davon Abstand zu nehmen, Dritten von diesem Gewinnspiel zu erzählen, da ansonsten horrende Steuern fällig würden und so sein Gewinn geringer ausfallen würde. Der 69-jährige Weidenbacher ging jedoch nicht auf diese Forderung ein und erstattete vielmehr bei der Polizeiinspektion Ansbach eine Strafanzeige gegen Unbekannt.

Einen noch viel größeren Geldbetrag sollte ebenfalls im Oktober 2010 ein 67-jähriger Mann aus Rothenburg ob der Tauber (Lkr. Ansbach) erhalten. In einem in englischer Sprache abgefassten Schreiben gab ein ihm unbekannter Mann an, dass er eine Erbschaft in Höhe von 15,5 Millionen US-Dollar antreten könne. Er müsse sich lediglich noch mit ihm in Verbindung setzen. Der 67-Jährige tat dies jedoch nicht und verständigte stattdessen die Polizeiinspektion Rothenburg ob der Tauber über den Sachverhalt.

Nun ist erneut in Rothenburg ob der Tauber eine ältere Mitbürgerin Ziel von Unbekannten geworden. Die 82-Jährige überwies, nachdem ihr ein Gewinnversprechen in Höhe von über 24.000 Euro gemacht worden war, mehrere hundert Euro mittels eines Bargeldtransferdienstleisters in die Türkei. Die Rothenburgerin hatte seit Anfang November bis einschließlich Mitte diesen Monats (Januar 2011) immer wieder von unbekannten männlichen Personen Anrufe erhalten. Die Tatverdächtigen teilten hierin mit, dass dieser Geldtransfer nötig sei, um ihr den Gewinn persönlich zustellen zu können.

Auch im Landkreis Erlangen kam es zu bislang drei sehr ähnlich gelagerten Fällen. Im Oktober 2010 erhielt eine 91-jährige Frau aus Erlangen einen Telefonanruf, in dem ihr erklärt wurde, dass sie einen nagelneuen Mercedes gewonnen hätte und dessen Auslieferung unmittelbar bevorstünde. Insgesamt hat die Seniorin bislang 2.600 Euro bezahlt. Am gestrigen Donnerstag (13.01.2011) teilte ihr dann ein Mann mit, dass sie nun nach Istanbul kommen solle, um dort ihr Geld abzuholen. Vorher wäre jedoch noch eine Fluggebühr zu bezahlen. Bei einer Rücksprache gab sich dieser Mann dann auch noch als hochrangiger Vertreter der Justiz von Istanbul aus.

Anfang Dezember 2010 wurde eine 85-jährige Erlangerin Ziel der Anrufer. Auch hier gaben sie sich wieder als Mitarbeiter einer tatsächlich in Berlin existierenden Notarskanzlei aus. Auch sie hätte einen Mercedes im Wert von über 40.000 Euro gewonnen. Die 85-jährige Seniorin sollte mittels desselben Bargeldtransferdienstleisters mehrere hundert Euro den Unbekannten zukommen lassen. Dies tat die Erlangerin auch. In einem erneuten Anruf in Erlangen wurde sie aufgefordert nochmals über 800 Euro zu transferieren, da das Fahrzeug nur durch die Zahlung diese Summe beim "Zoll" über die Grenze zu bringen sei. Nach dieser neuerlichen Geldforderung schöpfte die Geschädigte jedoch Verdacht und erstattete Strafanzeige bei der Polizei.

Anfang dieser Woche (10.01.2011) teilten wieder angebliche "Mitarbeiter" eines Notariats aus Berlin einer 87-jährigen Erlangerin mit, dass sie einen Mercedes im Wert von ca. 46.000 Euro gewonnen hätte. Der Gewinn würde bei einer "Gewinnermittlungszentrale" in der Türkei bereits bereitstehen. Auch sie sollte einen Betrag von ca. 600 Euro diesmal aus speditionstechnischen Gründen bereitstellen. Auch hier sollte der gleiche Zahlungsweg beschritten werden. Die 87-Jährige wurde angewiesen, mit demselben Bargeldtransferservice Geld in die Türkei zu schicken. Die ältere Dame aus Erlangen kam dieser Aufforderung nach. Auch sie erhielt einen zweiten Anruf, in dem ihr aus den gleichen vorgenannten Zollgründen noch einmal über 800 Euro abverlangt wurden. Nachdem dann die Geschädigte den Wunsch geäußert hatte den Gewinn bar ausbezahlt zu bekommen sollte sie noch mal 1.300 Euro für eine Umtausch- und Bearbeitungsgebühr entrichten. Bei der Einzahlung des Bargeldes schöpfte ein Mitarbeiter eines Kreditinstitutes jedoch Verdacht und schickte die 87-Jährige zur Polizei.

Die Fachkommissariate der Kriminalpolizeiinspektionen Erlangen und Ansbach warnen nachdrücklich vor dieser Masche zum Nachteil älterer Mitbürger. Hier werden ganz gezielt Senioren kontaktiert, um ihnen entweder hohe Bargeldsummen bzw. hochwertige Pkw als Gewinn in Aussicht zu stellen, nur um dann im Anschluss unter einem Vorwand Bargeld zu fordern. Durch die spezielle Art und Weise des Geldtransfers ist ein etwaiges Rückbuchen nicht mehr möglich. Das Bargeld wird hier dem Dienstleister vor Ort in bar übergeben und ist für den Geschädigten im Nachhinein nicht mehr greifbar. Die Polizei Mittelfranken rät bei solchen Anrufen, auf gar keinen Fall den Geldforderungen nachzukommen und stattdessen dies der Polizei zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken

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