Glitzerndes Eis birgt oft tödliche Einbruchgefahren
Archivmeldung vom 01.02.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlSonnenstrahlen glitzern auf dem Eis, laden zum Spaziergang oder zur Schlittschuhtour ein - und verbergen die Gefahren, die beim Auftauen der Eisfläche lauern. Nach dem knackigen Frost der vergangenen Tage wird es jetzt allenthalben wärmer. Wer sich trotzdem aufs Eis wagen will, sollte einige einfache Ratschläge beherzigen:
- Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein: Hier
droht Einbruchgefahr. Betreten Sie nur Eisflächen, die mindestens
zehn bis 15 Zentimeter dick sind.
- Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder
schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn
Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine
größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig
ruckartige Bewegungen).
- Vorsicht ist nicht nur bei verschneiter Oberfläche und
bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die
Eisdicke plötzlich abnehmen. Prinzipiell sollten Sie nur Gewässer
betreten, die Sie kennen.
- Wer einbricht, sollte versuchen, sich am Eis festzuhalten oder
darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit
Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
- Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen:
Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste), nicht zu weit hinaus
wagen.
- Wer zum Helfen die Eisfläche betritt, sollte dafür eine
Unterlage (Leiter, Bretter) verwenden, um das Gewicht zu verteilen.
Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage macht es
leichter, die eingebrochene Person zu retten. Ein Hilfsmittel können
auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
- Gerettete in warme Decken hüllen, vorsichtig erwärmen, nicht als
"Hausmittel" mit Schnee abreiben.
- Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen warmen
Tee reichen.
Innerhalb von drei bis vier Minuten in kaltem Wasser (drei bis
vier Grad) erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die
eingebrochene Person geht unter. Daher ist die sofortige Alarmierung
der Hilfskräfte über die europaweit einheitliche Rufnummer 112
lebenswichtig, denn sie gewährleistet schnelle Hilfe.
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)