Bei bevorstehender Insolvenz der Noa Bank sind Einlagen nur bis 50.000 Euro geschützt
Archivmeldung vom 25.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSparer, die große Summen auf einem Tagesgeldkonto parken wollen, um das derzeitige Zinstief "auszusitzen", sollten nicht den gesamten Betrag einer einzelnen Bank anvertrauen. Dazu rät Dr. Errit Schlossberger, Geschäftsführer des unabhängigen Verbraucher- und Finanzportals FinanceScout24.
Aktueller Anlass für diese Erinnerung ist die nahende Pleite der Noa Bank. Das Institut war noch im Frühjahr dieses Jahres von der Stiftung Finanztest zum Sieger bei den Tagesgeldangeboten gekürt worden, weil es damals die höchsten Zinsen aller getesteten Institute anbot. Doch nun hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) über die von der Insolvenz bedrohte Bank ein Moratorium verhängt und die Kundengelder eingefroren. Wie es weitergeht, ist offen. Der wahrscheinlichste Fall: Die BaFin stellt den Entschädigungsfall fest und übergibt den Vorgang an die zuständige gesetzliche Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB), die pro Kunde mit bis zu 50.000 Euro für die Einlagen gerade steht. Die BaFin muss den Entschädigungsfall spätestens nach sechs Wochen feststellen.
Schlossberger hierzu: "Nach dieser Frist mahlen die bürokratischen Mühlen erst einmal langsam. Es kann lange dauern, bis die Kunden ihr Geld bis zur Höchstsumme zurück erhalten. Zum Glück sind FinanceScout24-Kunden nicht betroffen." Besonders problematisch sei die Situation für Sparer, die der Noa Bank mehr als 50.000 Euro anvertraut haben. "Anlagegelder, die über diesen Betrag hinausgehen, könnten im schlimmsten Fall verloren sein", warnt Schlossberger. "Denn für die Kunden der Noa Bank gilt nicht die uneingeschränkte Staatsgarantie, die die Bundesregierung in der Finanzkrise eingeführt hatte. Diese Garantie bezieht sich einem Regierungssprecher zufolge nur auf Institute, die durch die Finanzkrise in Not geraten waren. Die Noa Bank ist erst vor neun Monaten gestartet - da war die Finanzkrise schon weit fortgeschritten."
Schlossberger zufolge brauchen Sparer nur wenig zusätzlichen Aufwand betreiben, um eine solche Zitterpartie zu vermeiden: "Es empfiehlt sich, hohe Summen, die als Tagesgeld geparkt werden sollen, auf Konten bei verschiedenen Instituten zu verteilen", erklärt der FinanceScout24-Chef. Wichtig dabei: "Anleger sollten nicht das erstbeste Angebot wählen, sondern gründlich vergleichen." Gerade damit hätten die Bundesbürger jedoch so ihre Probleme, moniert Schlossberger. Eben erst habe eine repräsentative Umfrage der Forsa im Auftrag der comdirect bank gezeigt, dass nur zehn Prozent der Verbraucher die Konditionen von Banken und Sparkassen regelmäßig unter die Lupe nehmen. 27 Prozent der Befragten gaben an, die Zinsen oder Gebühren der verschiedenen Anbieter überhaupt nicht zu vergleichen.
"Viele Deutsche sind bei Lebensmitteln oder an der Tankstelle sehr preisbewusst. Bei Finanzprodukten verschenken sie Geld, denn bei den Habenzinsen gibt es große Unterschiede. Wer die Konditionen für Tages- und Festgeld vergleicht und entsprechend auswählt, kann trotz des Zinstiefs eine stattliche Rendite erzielen", erklärt Schlossberger. Unterstützung bei der Suche nach günstigen Anbietern finden Anleger zum Beispiel im Internet mit den Vergleichsrechnern von FinanceScout24.
Quelle: FinanceScout24 GmbH