So schützen Sie sich vor Blüten im Geldbeutel
Archivmeldung vom 13.01.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakGeldfälscher haben 2008 in Deutschland erstmals seit Jahren wieder mehr falsche Banknoten in Umlauf gebracht. News.de zeigt, worauf Sie achten müssen in Sachen Bargeld und was zu tun ist, wenn Ihnen doch eine Blüte untergeschoben wurde.
Trotz der gestiegenen Fallzahlen ist die Gefahr für Verbraucher und Händler, an Falschgeld zu geraten, relativ gering. «Erfreulicherweise liegt Deutschland mit rund fünf Fälschungen pro 10.000 Einwohner jährlich nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euroraums», sagt Bundesbank-Vorstandsmitglied Hans Reckers und betont: «Insgesamt können wir sehr zufrieden sein, wir haben das Problem weitestgehend im Griff.» Dennoch würden die Sicherheitsmerkmale in der gegen 2011 geplanten neuen Euro-Serie weiter verbessert. Gleichzeitig raten die Zentralbanken den Verbrauchern, ihre Banknoten aufmerksam zu prüfen. Denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
Wer sich also unechte Scheine hat unterschieben lassen, der bleibt in der Regel auf dem Schaden sitzen. Denn aus den vielen Scheinen, die ein Verbraucher in der Hand hat, kann meist nicht genau nachvollzogen werden, von wem das Falschgeld kam. Das macht eine Strafverfolgung schwierig. Fälle, in denen die Hausbank aus Kulanzgründen einem Kunden den falschen Schein gegen einen echten eintauscht, sind selten.
Die schlechteste Idee ist, zu versuchen, das Falschgeld wieder unter die Leute zu bringen. Wer dabei auffliegt, riskiert in Deutschland bis zu fünf Jahre Haft. Der Leiter des Nationalen Analysezentrums der Bundesbank, Rainer Elm, führt das relativ geringe Falschgeldaufkommen auch auf dieses verhältnismäßig hohe Strafmaß zurück: «Diejenigen, die Blüten in Masse produzieren, sitzen alle im Ausland, in Osteuropa oder Südeuropa. Aber auch in Kolumbien ist kürzlich eine Bande aufgeflogen.» Elm vermutet, dass unter anderem die gezielte Fahndung der Polizei sowie die harten Strafen bei Verurteilungen die Banden davon abhalten, in Deutschland aktiv zu werden.
Die Bundesbank rät, eine «Blüte» am besten zur Polizei oder zur eigenen Bank zu bringen. Alle Euro-Banknoten verfügen über mindestens neun Sicherheitsmerkmale, die nach Angaben der Bundesbank am besten nach dem Prinzip Fühlen-Sehen-Kippen geprüft werden.
Fühlen: Eine erhabene Oberfläche durch die besondere Drucktechnik verleiht den Banknoten eine einzigartige Struktur. Die Abkürzung der Europäischen Zentralbank, die Wertzahlen und die Abbildungen der Fenster beziehungsweise Tore heben sich von der Oberfläche ab.
Sehen: Im Gegenlicht werden sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite unter anderem das Wasserzeichen und der Sicherheitsfaden sichtbar.
Kippen: Als Hologramm erscheint auf der Vorderseite der Banknoten das Euro-Symbol und die Wertbezeichnung im Folienstreifen beziehungsweise das Architekturmotiv und die Wertbezeichnung. Auf der Rückseite wird beim Kippen der Banknote der Glanzeffekt des aufgebrachten so genannten Iriodinstreifens sichtbar oder die Farbe verändert sich.