Verschwörungen - auch in Sachen UFOs?
Archivmeldung vom 12.09.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAmerika ist ein demokratisches Land - und stolz auf die Freiheiten, die es seinen Bürgern gewährt. Aus Sicht eines Europäers mutet es manchmal, gelinde gesagt, kurios an, was vom „typischen amerikanischen Bürger“ (?) als Eingriff in seine individuellen Rechte empfunden wird: etwa eine Gesetzgebung, die es dem Privatmann erschweren würde, sich problemlos mit Schußwaffen einzudecken. Auf der anderen Seite gibt es den starken Präsidenten.
Scheinbar grenzenlose Freiheit einerseits und präsidiale Macht andererseits stoßen aufeinander. Mißtrauen gegen "die Mächtigen" entsteht. Und das sicher manchmal (oder oft?) nicht ohne Grund. Man denke nur an die zweifelsohne mehr als merkwürdigen Begleitumstände bei der Ermordung von Präsident John F. Kennedy, ganz zu schweigen von den mysteriösen Machenschaften im Zusammenhang mit dem "Roswell-Absturz".
Für mich gibt es keinen Zweifel: Es gibt mehr als nur gute Indizien dafür, daß in den USA unliebsame Fakten vertuscht, die Öffentlichkeit hinters Licht geführt wird. Es mag Verschwörungen geben - etwa in Sachen Kennedy oder Roswell. Es ist sogar wahrscheinlich, daß es derlei Machenschaften gibt.
Gleichzeitig aber ist Vorsicht angebracht. In den USA gibt es allem Anschein nach große Teile der Bevölkerung, die dazu bereit sind, noch so abstruse Geschichten für wahr zu halten. Man werfe nur einen Blick in die Wochenzeitschrift "Weekly World News", die in den USA in jedem Supermarkt zu erstehen ist. 95 Prozent des Inhalts sind meiner Meinung nach frei erfunden. Es gibt einen großen Markt für abstruse Meldungen. Mit den verrücktesten Geschichten läßt sich Geld verdienen. Also wird dieser Markt entsprechend beliefert.
Verschwörungen - auch in Sachen UFOs? Meiner Meinung nach kann diese Frage nicht eindeutig mit ja oder nein beantwortet werden. Es gibt, davon bin ich überzeugt, durchaus Machenschaften, die man als Verschwörungen bezeichnen könnte. Aber vieles von dem, was in den USA gehandelt wird, ist wirklich zu abstrus, um wahr zu sein.
Abschließend zwei Spekulation als Gedankenanregung:
1.) Versetzen Sie sich in die Lage eines Menschen, der den Auftrag erhalten hat die Roswellverschwörung "wasserdicht" zu machen.....oder der dafür sorgen soll, daß die wahren Begleitumstände des Kennedy-Mordes niemals publik werden. Stellen Sie sich vor, Sie sollen erreichen, daß Geschichten um wirkliche Verschwörungen niemals geglaubt werden. Wie läßt sich das erreichen? Am besten dadurch, daß eine Vielzahl von verrückten Verschwörungstheorien im Umlauf gesetzt wird. Dadurch wird erreicht, daß Verschwörungstheorien insgesamt nicht mehr geglaubt wird.
2.) Stellen Sie sich vor, daß damals in Roswell tatsächlich ein UFO abstürzte, das von den Militärs beschlagnahmt wurde. Nun stellte man einen relativ leicht als "Fälschung" zu erkennende "Autopsiefilm" her. Sobald die Roswell-Geschichte von findigen Forschern als echte UFO-Story erkannt werden sollte.....würde der falsche Roswellfilm in die Öffentlichkeit gebracht werden. Manche UFO-Forscher würden ihn für echt halten. Eine Diskussion käme zustande. Dann würde entdeckt, daß es sich um eine Fälschung handelt. Konsequenz: die breite Öffentlichkeit würde den Roswellfall in seiner Gesamtheit als Fälschung abtun......
Walter-Jörg Langbein
Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift Area 2000 und wurde Jens Brehl durch den Autor zur freien Verfügung gestellt.