Bereiten sich die USA auf einen bewaffneten Konflikt mit dem Iran vor?
Archivmeldung vom 21.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei der Redaktion von Extremnews mehren sich die Hinweise auf US-Truppenbewegungen in Deutschland. Ehemals stillgelegte Kasernen sollen wieder aktiviert werden. Sind dies Indizien für eine amerikanische Kriegsvorbereitung in Bezug auf Iran?
Wenn man der russischen Wochenzeitung "Argumenty Nedeli" glauben schenken darf, könnte es sogar schon in der ersten Aprilwoche zu einer gezielten Millitäraktion gegen den Iran kommen. Sie beruft sich in ihrer Berichterstattung auf nicht genannte russische
Militärexperten. Der 6. April wäre ein mögliches Datum für einen Angriff. Das Szenario könnte laut den Experten dann folgendermaßen ablaufen:
Zunächst würden mit einem gezielten Luftschlag zwölf Stunden lang, von morgens bis nachmittags rund 20 Zielobjekte angegriffen. Zu den Zielen zählen neben Forschungszentren und -laboratorien, Urananreicherungszentrifugen auch Luftabwehrsystem, iranische Kriegsschiffe im Persischen Golf sowie die wichtigsten Führungsstellen der iranischen Streitkräfte. Der sich durch Unterstützung Russlands im Bau befindliche erste Reaktorblock in Bushehr soll von den Angriffen verschont bleiben.
Wie schon von ähnlichen Millitäraktionen bekannt, soll die Angriffswelle der B-52 Bomber, die von der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean starten, vom Meer her durch die 6. US-Flotte sowie U-Booten unterstützt werden. Die ganze Operation trägt den Kodenamen "Bite" (Biss).
Die von Israel herausgegebene Reisewarnung für 40 Länder würde zu der Aussage, dass eine Millitäroperation gegen den Iran kurz bevor stehen würde, passen. Denn zu den genannten Ländern gehören alle, die an den Iran angrenzen bzw. in dem Operationsgebiet liegen sowie deren Bevölkerung überwiegend dem Islam angehört.
Israel soll laut der Zeitung "Nowyje Iswe" ein gemeinsames großangelegtes Manöver mit den USA
begonnen haben. Teile der israelischen Luftverteidigung trainieren
zusammen mit der 69. US-Artilleriebrigade die Abwehr von Raketen, die
mit Kern-, biologischen und chemischen Sprengköpfen bestückt sind.
Fast man die Meldungen zusammen, so sind dies typische Vorzeichen für eine bevorstehende Millitäroperation.
Doch erklären diese Anzeichen eines möglicher Angriffs auf den Iran auch die in letzter Zeit vermehrt beobachteten Truppenbewegung in Deutschland?
Ein ehemaliger hochrangiger US-Offizier, der nicht genannt werden möchte, äußerte sich wie folgt gegenüber einem Extremnews Redakteur zu den millitärischen Aktivitäten:
Die zunehmende Truppenbewegungen gerade von den US-Streitkräfte hat nur indirekt etwas mit einem bevorstehenden Angriff auf den Iran zu tun. Zur Zeit verlegen die USA zwei komplette Regimenter, die zu den Afghanistan-Kontingent gehören, nach Deutschland. Um die Soldaten in Deutschland unterzubringen sei es sogar notwendig schon stillgelegte Kasernenbereiche sowie entsprechende Housing-Areas (abgesperrtes Wohngebiet der amerikanischen Soldaten und deren Angehörigen) wieder zu aktivieren. Nach seiner Ansicht hat die Verlegung der Einheiten folgenden Grund: Die Amerikaner wollen so in Europa wieder mehr Präsenz zeigen. In millitärischen- sowie Regierungskreisen sorgt man sich über die Haltung der europäischen Staaten gegenüber der Politik Amerikas. Man befürchtet, dass es zu einer noch stärkeren Ablösung Europas von Amerika kommen könnte. Beispiele hierfür sind die Diskussionen um das geplante Raketenabwehrsystem oder die mangelnde Unterstützung an den derzeitigen Kriegsschauplätzen.
Am 10. April findet laut dem Gesprächspartner des Extremnews Redakteurs in Paris eine Versammlung von mehreren europäischen Natogeneräle statt. Das Hauptthema der Gespräche wird die Ausarbeitung einer Strategie wie Europa eine größere Unabhängigkeit im NATO-Bündnis gegenüber Amerika erreichen kann sein.
Nun wollen die US-Amerikaner durch die Aufstockung ihrer Truppen in Deutschland entsprechenden Druck auf die Regierung ausüben. Zum einen weil Deutschland ein großes Mitspracherecht in Europa und der NATO hat und zum anderen weil man zeigen möchte das man immer noch Besatzungsmacht ist. Was durch den Truppenabbau in den letzten Jahren scheinbar nach und nach in Vergessenheit geraten ist. Viele Entscheidungen gerade in der Vorgängerregierung ließen diesen Schluss zu. Durch Angela Merkel sieht man aber seitens der US-Regierung die Position Amerikas wieder gestärkt und hofft, dass man dadurch auch wieder mehr Zustimmung in Europa bekommt.