Wittenberg der Anfang einer großen Protestaktion?
Archivmeldung vom 15.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm 14. März 2007 fand in Wittenberg eine ungewöhnliche Protestaktion von ca. 300 Bürgern statt. Sie forderten mit ihrem Thesenanschlag an historischer Stätte der Lutherkirche die uneingeschränkte Anerkennung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Der Protest, so erklärte uns einer der Veranstalter, wird von keiner politischer Gruppierung unterstützt.
Die Aktion begann zunächst als ein Spaziergang zum Marktplatz von Wittenberg stattgefunden. Nachdem sich dann gegen Mittag fast 300 Menschen vor der Lutherkirche versammelt hatten, begann nach kurzer Absprache der Thesenanschlag.
Der Pastor versuchte zuerst noch die Aktion zu unterbinden, aber aufgrund der Anzahl der Teilnehmer und den Vorwürfen er beschränke die Menschenrechte zog er sich in die Kirche zurück. Als die von ihm herbeigerufenen Polizei vor Ort eintraf, fand diese nur noch "Spaziergänger" vor. Der Protest blieb so bis zum Ende friedlich.
Bei den Protestlern handelte es sich um Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft, die mit der gegenwärtigen Situation in Deutschland und der Politik unzufrieden sind. Sie fühlen sich von der Regierung und dem Parlament verraten und sehen in deren jüngsten Handlungen eindeutige Menschenrechtsverletzungen.
Einer der Veranstalter sagte unserem Redakteur in einem kurzen telefonischen Interview, dass es sich bei dem Thesenanschlag erst um den Anfang einer großen Protestaktion handeln würde. Vergleichen konnte man dies mit den bekannten Montagsdemonstrationen. Man wolle den Protest auf die ganze Bundesrepublik ausdehnen und erst damit aufhören, wenn das Ziel "die Rechte und Freiheiten eines jeden" sowie der Rücktritt der dafür verantwortlichen Regierung und Politiker erreicht ist. Die Proteste seien aber weder einer rechts- oder linksextreme Gruppierung angehörig, sondern würden von Bürgern organisiert, die unzufrieden sind und jetzt handeln wollen.
Das "Thesenpapier" haben wir diesem Artikel im Originaltext angehängt.