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Zellforscherin Beisiegel fordert internationale Kontrollbehörde für wissenschaftliche Arbeiten

Archivmeldung vom 20.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Einen "großen Rückschlag für die Stammzellforschung" befürchtet Ulrike Beisiegel, die Ombudsfrau der Deutschen Forschungsgemeinschaft, angesichts der Betrugsvorwürfe gegen den südkoreanischen Klonpionier Hwang Woo-Suk.

Die Kritiker stünden dieser Art von Forschung "nun noch skeptischer" gegenüber, und zwar "sowohl wegen des ethischen Fehlverhaltens - der unzulässigen Eizellspende von Mitarbeiterinnen - als auch wegen der Fälschungsvorwürfe".

Der aufsehenerregende Fall belege nicht nur die Gefahr für gefeierte Forscher, "den Boden unter den Füssen" zu verlieren, sondern zeige auch die Überforderung der Gutachter. "Vermutlich hätten sie auch im Fall Hwang Ungereimtheiten erkennen können. Aber das geht nicht, wenn ein vielbeschäftiger Wissenschaftler zur Begutachtung nur zwei Wochen Zeit hat." Die Vorwürfe gegen Hwang müssten daher Anlass zur "Besinnung" geben, fordert die Ombudsfrau. "Die Zeitschriften müssten sich gemeinsam darauf einigen, weniger Arbeiten zu publizieren - und wegzukommen von den schnellen Online-Veröffentlichungen."

Auch eine Art internationaler Kontrollbehörde, die wichtige wissenschaftliche Arbeiten genau prüft, kann sich Beisiegel vorstellen. Es wäre "vernünftig, wenn man bei bahnbrechenden Arbeiten nicht nur zwei Gutachter beauftragt, sondern sie von einem größeren Gremium prüfen lässt."

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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