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Molekül entdeckt, welches die Verbindung zwischen Gehirnhälften sicherstellt

Archivmeldung vom 30.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wissenschaftler unter der Leitung des Queensland Brain Institute an der University of Queensland in Australien haben ein Molekül entdeckt, das maßgeblich an der Herstellung wichtiger Nervenverbindungen zwischen den beiden Gehirnhälften beteiligt ist.

Die Forschungsergebnisse geben neuen Aufschluss über die Entstehung des Corpus Callosum, eine große Faserverbindung aus Millionen einzelner Nervenfasern, die beide Hinhälften miteinander verbindet und den Informationsaustausch zwischen der rechten und linken Hemisphäre des erwachsenen Gehirns regelt. Wenn bei Personen einzelne Nervenfasern nicht ihr vorbestimmtes Ziel in der gegenüberliegenden Hirnhälfte erreichen, so können diese an Epilepsie oder anderen Störungen bzw. geistigen Behinderungen leiden.

Unter Anwendung eines Mausmodells gelang es den Wissenschaftlern unter Leitung von Associate Professor Helen Cooper des Queensland Brain Institute ein Molekül zu identifizieren, das dabei hilft, die Entwicklung des Corpus Callosum zu steuern. Das Wachstumsmolekül führt junge Nervenfasern aus dem Corpus Callosum zu ihrem vorbestimmten Ziel in der gegenüberliegenden Hemisphäre des Gehirns. Das so genannte Ryk Rezeptormolekül unterstützt damit die Zielsteuerung einzelner Nervenfasern, ein Prozess der für Übermittlung sensorischer Informationen im Gehirn von entscheidender Bedeutung ist.

Das Queensland Brain Institute wurde 2003 mit der Zielsetzung gegründet, die molekulare Grundlage verschiedenster Hirnfunktionen zu ergründen und diese Erkenntnisse auf die Entwicklung neuer Therapeutika anzuwenden. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre nun erlangten Forschungsergebnisse eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung von wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gegen verschiedene Formen geistiger Behinderungen und Epilepsie bieten.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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