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DFG-Präsident attestiert Universitäten "schwaches Selbstbewusstsein"

Archivmeldung vom 16.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild:  Universität Salzburg (PR), on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Universität Salzburg (PR), on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Peter Strohschneider, kritisiert, dass die deutschen Universitäten ein "schwaches konzeptionelles Selbstbewusstsein" hätten. "Es spielen noch immer auch die Katastrophen der jüngeren deutschen Geschichte eine Rolle. Man kann nicht zweimal in fünfzig Jahren die Welt in Brand stecken und dann meinen, das habe nach zwei Generationen keine Folgen mehr", sagte Strohschneider der Wochenzeitung "Die Zeit".

Strohschneider, dessen DFG die nächste Runde des Elite-Universitätenwettbewerbs "Exzellenzinitiative" organisiert, äußerte zudem die Sorge, dass sich die Universitäten bei ihren Bewerbungen um die Elite-Gelder zu stark um formale statt um inhaltliche Fragen kümmerten. Es "sollten Fragen zur Entwicklung von Forschung und Lehre und der Profilierung von Universitäten nicht verdrängt werden durch Technikalien", so Strohschneider.

Treffen mit Universitätsleitungen in den vergangenen Wochen hätten ein "sehr hohes technisches Niveau" gehabt: "Das ging bis zu der Frage, mit welchen Schriftgrößen und Zeilenabständen die Anträge geschrieben werden sollen." Strohschneider forderte eine "große Debatte" um das Selbstverständnis der Universitäten.

Sie sollten sich fragen: "Was ist meine Universität? Wie sollte sie sein?" Der DFG-Präsident mahnte zudem, nicht zu viele Universitäten mit dem Exzellenztitel auszuzeichnen: "Exzellenz für alle ist jedenfalls ein Widerspruch in sich. Fünf oder sechs wirklich forschungsstarke Universitäten könnte ich mir schon vorstellen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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