Größte Dinosaurierfundstelle im Süd-Westen Frankreichs bestätigt
Archivmeldung vom 08.10.2010
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIn der Nähe von Angoulême wurde jetzt die größte Fundstelle von Dinosaurierknochen in Frankreich bestätigt. Die Wissenschaftler vermuteten dort bereits seit Jahrzehnten große Vorkommen, die Entdeckung gelang ihnen jedoch erst im Januar 2010.
Die erste 20-tägige Ausgrabungskampagne fand zwischen Ende August und Anfang September 2010 statt und wurde von einem gemeinsamen Forscherteam des Labors für Geowissenschaften in Rennes (CNRS / Université de Rennes 1), des Forschungszentrums für Paläobiodiversität und –umwelt (CNRS / MNHN), des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS), des Angoulême Museums, der Universität von Lyon (Rhône) und des Dinosaurier-Museums von Esperaza (Aude) durchgeführt.
Insgesamt wurden mehr als 400 Gebeine entdeckt, darunter 200 von größtem Interesse. Diese stammen von mindestens drei verschiedenen Dinosaurierarten ab und wurden neben den Überresten von zwei Schildkröten- und drei Krokodilarten gefunden. Die Fundstätte weist eine große Vielfalt an Fossilien aus der Unterkreidezeit (vor circa 130 Millionen Jahren) auf. Zu den wohl beeindruckendsten Exemplaren zählt der Oberschenkelknochen des bis heute größten bekannten Sauropoden mit einer Länge von über 2,20m – er wog rund 40 Tonnen und war 35 Meter lang. Die Verwandtschaftsverhältnisse dieses gigantischen Pflanzenfressers müssen noch geklärt werden. Fast 80% der ausgegrabenen Knochen gehören zu einem 9 Meter großen fleischfressenden Theropoden. Daneben wurden auch Zähne und verschiedene Gebeine kleinerer Pflanzenfresser entdeckt. Neben den Dinosaurierknochen wurden auch versteinertes Holz, Blätter und Samen gefunden – Fundstücke, mit denen es möglich ist, die Pflanzenwelt nachzubilden, in der die Dinosaurier gelebt haben.
Quelle: Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland