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Tinder-Nutzer haben geringeres Selbstwertgefühl

Archivmeldung vom 06.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tinder: Nutzung drückt Usern auf Psyche. Bild: freestocks.org
Tinder: Nutzung drückt Usern auf Psyche. Bild: freestocks.org

Männer, die Tinder nutzen, haben ein geringeres Selbstwertgefühl als jene, die ohne die Dating-App auskommen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der University of North Texas (UNT). Ebenso wie weibliche Nutzer der App sind sie demnach auch allgemein unzufriedener mit ihrem Aussehen als Menschen, die Tinder-frei leben.

Tinder hat nach eigenen Angaben rund 50 Mio. aktive Nutzer. Der aktuellen Studie, für die das Team 1.044 Frauen und 273 Männer befragt hat, zufolge dürften das aber nicht übermäßig glückliche User sein. "Wie wir festgestellt haben, steht aktive Tinder-Nutzung unabhängig vom Geschlecht in Verbindung mit Körperunzufriedenheit, Scham, Körperüberwachung, Internalisierung gesellschaftlicher Schönheitsideale und einer Abhängigkeit von Medien für Informationen zu Aussehen und Schönheit", erklärt Jessica Strübel, Sozialpsychologin an der UNT.

Zwar hat sich die Studie eher mit Frauen, deren Gedanken zu Objektifizierung und ihrem Selbstwert befasst. Doch scheinen Männer mindestens ebenso sehr mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen. Denn gerade männliche Tinder-Nutzer haben in der Studie ein geringeres Selbstwertgefühl gezeigt als Geschlechtsgenossen, die ohne die App auskommen. "Während derzeitige Körperbild-Interventionen auf Frauen abzielen, legen unsere Ergebnisse nahe, dass Männer durch ihre Social-Media-Nutzungen ebenso negativ beeinflusst werden", meint Strübel.

Wisch-und-Weg-Problem

Die Probleme von Tinder-Nutzern hängen der Studie zufolge mit dem Funktionsprinzip der Dating-App zusammen, bei der User mit einem Wischen ein potenzielles Date als uninteressant einstufen. Dadurch können Tinder-Nutzer das Gefühl entwickeln, in sozialen Interaktionen unpersönlich und austauschbar zu sein. Außerdem werden sie sich ihres Aussehens bewusster und dem gegenüber kritischer. Sie glauben leicht, dass um die nächste Ecke, nach dem nächsten Wisch auf Tinder, etwas Besseres wartet und stellen sich zugleich selbst infrage, so Strübel.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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