Laserzündung für Kraftfahrzeuge in Russland erfunden
Archivmeldung vom 15.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Erfindung von Wissenschaftlern aus Nischnij Nowgorod wird den Autofans helfen, ihr Leben zu vereinfachen. Das berichtet Jelena Kowatschitsch in ihrem Beitrag bei Radio "Stimme Russlands". Ein an der Polytechnischen Universität dieser Stadt dieser Stadt entwickeltes System der Laserzündung ermöglicht es, den Motor selbst bei einem Frost von minus 50 Grad problemlos anzulassen. Dabei geht der Benzinverbrauch zurück und die ökologischen Charakteristika des Motors erhöhen sich.
Es handelt sich um die erste solche Anlage in Russland, ja in der Welt. Von den Vorzügen der Laserzündung berichtete der STIMME RUSSLANDS Wladimir Homitsch, Inhaber des Lehrstuhls Energieanlagen und Wärmekraftmaschinen der Polytechnischen Universität Nischnij Nowgorod:
„Gegenwärtig gelten erhöhte Anforderungen an die Ökologie, und die Laserzündung macht es möglich, die schädlichen Emissionen von Stickstoffoxiden zu verringern. Somit wird man am Auspuff des Motors ohne komplizierte Katalysatoren auskommen können. Darin sehen wir einen großen Vorzug. Der Verbrennungsprozess vollzieht sich unter einer niedrigeren Temperatur. Unter solchen Temperaturen bilden sich keine Stickstoffoxiden.“
In der neuen Vorrichtung wird das Treibstoffgemisch durch einen konzentrierten Lichtimpuls gezündet. Den Worten der Erfinder zufolge lasse er sich im Zentrum der Brennkammer konzentrieren, was ein vollständiges Verbrennen des Treibstoffes ermöglicht. Der Prozess lasse sich mühelos kontrollieren und vollziehe sich rascher als mit einer standardmäßigen Zündkerze. Letzten Endes müsse sich auch die Wirtschaftlichkeit des Motors erhöhen. Daran werde gearbeitet, erläutert der Wissenschaftler:
„Amerikaner meinen, dass man mit Hilfe dieser Zündung auch die Motorleistung steigern könnte. Wir sind einstweilen in dieser Hinsicht vorsichtiger. Was den ökologischen Charakter anbelangt, so wird es eine gute Initiative sein. Was die Wirtschaftlichkeit und die Motorleistung betrifft, so müssten weitere Forschungen betrieben werden.“
Einstweilen gehört zum Rüstzeug der Erfinder lediglich eine - hinreichend sperrige – Laboranlage. Im Weiteren soll die Anlage kompakter werden. Die erste Partie von keramischen Laserzündkerzen soll bis Jahresende vorliegen. Die wichtigste Aufgabe lautet jetzt, Mittel für die Fortsetzung der Arbeit ausfindig zu machen. Einstweilen gilt sie als ein „Initiativvorhaben“, wie man in der Hochschule zu sagen pflegt, und wird nicht finanziert. Nach Auffassung von Fachleuten sei diese Technologie einmalig. Sie könnte nicht nur im Kraftfahrzeugbau, sondern auch auf anderen Gebieten zur Modernisierung von Großmotoren, beispielsweise der Gasturbinen von Heizkraftwerken, genutzt werden.
Quelle: Text Jelena Kowatschitsch - „Stimme Russlands"