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Weshalb werden wir nicht schöner?

Archivmeldung vom 22.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Biologin Katharina Foerster von der Université de Neuchâtel in der Schweiz hat bei Forschungen an Rotwild herausgefunden, dass jeweils der stattlichste Platzhirsch die am wenigsten anziehenden weiblichen Nachkommen hat.

Damit, so das Magazin GEO in seiner Oktober-Ausgabe, hat Foerster vermutlich zugleich einen Grund entdeckt, weshalb der Anteil der Attraktiven in einer Population nicht zunimmt. Nach der Darwinschen Lehre wäre eigentlich zu erwarten, dass Gutaussehende ihre Gene erfolgreicher verbreiten als andere, weil sie als Väter und Mütter stärker begehrt sind. Dass dies nicht der Fall ist, dürfte der Biologin zufolge an entgegengesetzt wirkender Erbinformation ("antagonistischen Genen") liegen. Das heißt: "Gute" Gene eines Elterntiers haben im jeweils anderen Geschlecht der nächsten Generation häufig einen negativen Effekt. So waren die Töchter jener Hirsche, welche die meisten Nachkommen zeugten, kaum begehrt und setzten weniger Kinder in die Welt als die weiblichen Nachkommen "unattraktiver" Väter. Die Erbanlagen, die ein attraktiver Elternteil weitergibt, wirken sich nur an Kindern seines Geschlechts positiv aus. Einen solchen Mechanismus schließt Katharina Foerster auch beim Menschen nicht aus. Möglicher Sinn der "antagonistischen Gene": Bei allzu vielen Schönlingen litte die genetische Vielfalt. Und dies schwächte eine Spezies.

Quelle: GEO

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