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Supervulkane neue Geheimquelle für Lithium

Archivmeldung vom 22.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vulkansee auf den Azoren als Lithium-Quelle. Bild: Wolfgang Resmer, pixelio.de
Vulkansee auf den Azoren als Lithium-Quelle. Bild: Wolfgang Resmer, pixelio.de

Forscher der Stanford University haben in Kratern von erloschenen Vulkanen, die oft mit Wasser gefüllt sind, eine neue Quelle für Lithium gefunden. Das könnte den zu befürchtenden Mangel verhindern. Zumindest könnten sich die USA von Importen unabhängig machen. Auch wenn US-Präsident Donald Trump nicht viel von Umweltschutz hält, steigt der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien. "Wir müssen Elektrofahrzeuge einsetzen und große Batteriespeicher bauen, um unseren CO2-Fußabdruck zu verbessern", sagt Stanford-Geowissenschaftler Gail Mahood.

Wasser bahnt sich Wege

Supervulkane spien vor hunderttausenden Jahren gigantische Mengen an Magma und Asche aus. Dabei ging es um Millionen Kubikmeter. Die Asche verteilte sich weiträumig, der Krater füllte sich mit Wasser. Jahrtausende lang spülten Regen und heiße Quellen Lithium aus den Ablagerungen aus - Wasser betätigte sich gewissermaßen bergmännisch. Es sammelte sich auf dem Grund des Kratersees.

Die Stanford-Forscher wiesen die Lithium-Vorkommen indirekt nach. Sie analysierten erkaltetes Magma, das in Kristallen eingeschlossen ist. Sie haben typischerweise Durchmesser von zehn bis 100 Mikrometern. Die Wissenschaftler schnitten sie auf und untersuchten ihre Inhalte. Dabei stellten sie hohe Konzentrationen von Lithium fest.

Energie-Selbstversorgung

Die Proben haben die Experten unter anderem dem McDermitt-Vulkanfeld an der Grenze zwischen Oregon und Nevada entnommen. Hier gab es vor etwa 16 Mio. Jahren den letzten Ausbruch. Dort fanden die Forscher hohe Konzentrationen an Lithium. In anderen erloschenen Vulkanen gab es weit weniger. Die Wissenschaftler arbeiten jetzt daran herauszufinden, welche Bedingungen herrschen mussten, um möglichst viel Lithium an die Erdoberfläche zu schleudern. Das soll die Exploration erleichtern.

Als Ziel nennen die Forscher die Selbstversorgung der USA mit den silbrigen Metall. "Wir hatten einen Goldrausch", sagt Thomas Benson, der zu Mahoods Team gehört. "Aber wir hatten noch nie einen Lithiumrausch." Der könnte kommen, denn viele Länder haben angekündigt, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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