Wissenschaftler der TU Berlin erforschen den Berliner Untergrund
Archivmeldung vom 05.03.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit Februar 2008 begleitet ein Studententeam der TU Berlin ein Forschungsteam vom Technologiedienstleister DMT/Essen in Charlottenburg und Spandau bei der wissenschaftlichen Erkundung der Gesteinsschichten im tieferen Untergrund.
Im Auftrag der GASAG wird mit dem modernsten geophysikalischen Verfahren, der 3-D-Seismik, gearbeitet. Nachdem es im Frühjahr 2004 in Spandau durch einen Wartungsfehler an einer Gas-Entnahmestelle zu einem Störfall kam, sind Fragen in Bezug auf den Gasspeicher in der Bevölkerung aufgetaucht. Nun will die GASAG für den 1992 in Betrieb genommenen Gasspeicher die zulässige Gesamtkapazität von 1,1 Milliarden Kubikmeter ausschöpfen. Dazu sind weitere Untersuchungen des Untergrundes notwendig.
Fahrzeuge mit Rüttelplatten aus Stahl schicken in dem 42 Quadratkilometer großen Gebiet im Westen Berlins zwischen Havel und Olympiastadion mittels Vibration Schallwellen in den Untergrund. Messgeräte, sogenannte Geofone, zeichnen entlang zwölf paralleler Aufnahmelinien die Reflektionen der aus dem Untergrund zurückkehrenden Schallwellen auf. Aus den aufgezeichneten Daten entsteht so im Untersuchungsgebiet ein dreidimensionales Bild des Untergrundes.
Bei der Erforschung des Untergrundes sollen sogenannte Salzkissen aufgefunden beziehungsweise ihre genaue Lage und Größe abgebildet werden, weil sie entweder häufig Erdöl oder Erdgas enthalten oder uns auf natürliche Weise nützlich sein könnten. Der Speicher soll eine nachhaltige Versorgungssicherheit gewährleisten. Durch den Zukauf von preiswertem Gas im Sommer und dem Vorrat im untertägigen Speicher in unmittelbarer Nähe zum Berliner Bürger werden Verbrauchsspitzen im Winter aufgefangen.
Für die TU-Studierenden bedeutet die Beteiligung an den Messungen und der Auswertung der Daten eine ideale Verbindung von Forschung und Lehre in der Praxis.
Quelle: Berlin Partner GmbH