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Elektroauto in fünf Minuten aufladen

Archivmeldung vom 12.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Stromstellen-Netz wächst kontinuierlich. Bild: vlotte.at
Stromstellen-Netz wächst kontinuierlich. Bild: vlotte.at

Das japanische Technologie-Unternehmen JFE Engineering hat eine Schnell-Ladestation entwickelt, die Elektroautos in wenigen Minuten aufladen kann. Um etwa den 16 kWh-Akku des aktuellen Mitsubishi iMiev auf die Hälfte seiner Kapazität aufzuladen, werden nur drei Minuten benötigt. Mit diesem Wert kann der iMiev rund 80 Kilometer weit fahren. 80 Prozent der Kapazität schafft die Ladestation in fünf Minuten.

Die mit Fahrzeugen von Nissan, Mitsubishi, Subaru und Toyota kompatible Schnell-Ladestation soll bereits Anfang nächsten Jahres in Japan verfügbar sein. Ab März 2011 ist die japanweite Installation der Technologie bei Tankstellen und Einkaufszentren geplant. Für den privaten Hausgebrauch eignet sich die Ladelösung derzeit allerdings noch nicht. So wird die billigste Variante auf einen Preis von rund 60.000 Dollar kommen.

Mit der neuesten Entwicklung setzt JFE Engineering neue Maßstäbe beim Schnell-Aufladen von Elektroautos. Mitsubishis eigene Schnell-Ladelösung für den iMiev benötigt derzeit bis zu 30 Minuten für eine Voll-Ladung. Der englische Hersteller Chargemaster verspricht mit 2,5 Stunden Ladezeit für ein durchschnittliches Elektroauto ebenfalls einen ansehnlichen Wert. Herkömmliche Stromstellen, wie sie etwa auch in Europa in Betrieb sind, sowie das Anstecken des Autos an der eigenen Steckdose ziehen rund acht Stunden Ladezeit nach sich.

Elektroautos ergänzen öffentlichen Nahverkehr

Dass sich Schnell-Ladestationen in naher Zukunft durchsetzen, ist allerdings zweifelhaft. "So interessant die Entwicklung ist, sehe ich den Bedarf derzeit kaum gegeben. Wird das Auto konventionell über die Nacht aufgeladen, kann man damit 100 bis 150 Kilometer fahren. Für die kleinräumige Mobilität ist das mehr als ausreichend", erklärt Gerhard Günther, Geschäftsführer des Vorarlberger Elektroauto-Projekts Vlotte, im pressetext-Gespräch.

Elektroautos in der jetzigen Form sieht Günther in erster Linie als interessanten Zusatzbeitrag zum öffentlichen Nahverkehr, denn als Langstrecken-Alternative. "Wer von Bregenz nach Wien oder von Zürich nach Hamburg fahren will, sollte mit dem Zug fahren. Das ist energiepolitisch sinnvoller und komfortabler als sich von Schnell-Stromstelle zu Schnell-Stromstelle zu hangeln", sagt Günther.

Vorarlberger Pionierprojekt mit 75 Fahrzeugen

Im Rahmen des Vorarlberger Projekts sind derzeit 75 Fahrzeuge unterwegs, die Anzahl der Stromstellen beläuft sich auf 57. In der nächsten Phase soll das bisher vor allem auf öffentliche Stellen und Unternehmen ausgerichtete Pilotprojekt stärker für private Bewerber geöffnet werden. Das Tanken im Vlotte-Stromstellennetz ist kostenlos. Eine europaweite Übersicht über öffentliche Ladenstationen findet sich hier: http://www.lemnet.org/.

Quelle: pressetext.austria Martin Jan Stepanek

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